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■ VorschlagImmer auf der richtigen Seite: Die Toten Hosen bleiben sich gleich

Und schwuppdiwupp waren die Toten Hosen plötzlich eine deutsche Institution, und Campino legt Harald Schmidt die Füße auf den Tisch. Angekleidet immer noch mit den übermächtig gestreiften Hosen, die der Band 1982 den Namen gaben. Damals in Düsseldorfs Ratinger Hof war es kein Problem, Bierleichen zu finden, die kurz zuvor noch auf der Bühne gestanden hatten. Geendet hat das inzwischen im Goethe Institut, das unsere Helden als kulturelle Botschafter zur Olympiade nach Seoul schickte, und in den Bad Godesberger Kammerspielen, wo sie die Musik zu „Clockwork Orange“ live zuspielten. Vorläufiger Höhepunkt: ein eigener Prunkwagen beim Karneval.

Glaubwürdigkeitskrise hin oder her, sie schraubten nach ihren versoffenenen Anfangstagen den Spaßfaktor etwas nach unten und spielten fortan virtuos mit im Musik- und Mediengeschäft. Ob sie eine LP „Kauf mich!“ nannten oder die Zusammenstellung der größten Hits „Reich & Sexy“, ihre größte Leistung bleibt es, daß sie es auch nach 14 Jahren und inzwischen zehn LPs doch tatsächlich noch schaffen, ein wenig öffentliches Ärgernis zu erregen. Und als hätten sie ein Glaubwürdigkeitsgeheimrezept, geben sie nicht nur weiterhin Knastkonzerte, sondern bekommen ihre Anzeigen immer noch von der richtigen Seite, wie 1993, als die „Republikaner“ sich durch den Text von „Sascha“ beleidigt fühlten. Thomas Winkler

Heute abend, 20 Uhr, in der Deutschlandhalle

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