: Im Visier der ÖKO-TESTer
Grillen mit Grips
Grips heißt der neue Grill, den Ofenbaumeister Stefan Dehn mit einem Freund entwickelt hat. Das Besondere daran: Grips grillt auf gesunde Weise. Steaks und Würstchen werden auf eine Platte gelegt, die von unten her befeuert wird, und braten so, ohne daß Fett in die Glut tropft, wodurch krebsauslösende Nitrosamine entstehen können. Durch die leichte Wölbung der Platte brät das Grillgut in der Mitte. Außen kann es neben Zucchini-Scheiben oder Paprika langsam weitergaren.
Der Grill ist auch aus ökologischer Sicht etwas Besonderes. Man braucht nämlich keine Holzkohle, die überwiegend aus fernen Ländern importiert wird. Statt dessen feuert man mit Holz, das in das runde Unterteil gefüllt wird. So geht das Grillen schneller als bei herkömmlichen Geräten: Schon nach fünf Minuten sind Brutzeltemperaturen erreicht.
Die Platte besteht aus Stahl, der sich wie Gußeisen verhält: Es hat von Natur aus Poren, die sich mit Fett vollsaugen. Das verhindert, daß Steaks und Würstchen ankleben. Verstaut werden kann das nur rund 23 Zentimeter hohe Gerät in einem Kasten aus heimischen Hölzern, der von einer Lebenshilfe-Einrichtung stammt.
Der „empfehlenswerte“ Grips kostet 160 Mark plus Versand. Bestelladresse: Stefan Dehn, Hofstraße 4, 55767 Leisel, Tel.: 067 87/87 89.
Locker, flockig
Selbstgemachte Flocken sind nicht nur etwas für eingeschworene Müsli-Freaks. Sie verleihen auch so manchem Kuchen die besondere Note, und Bratlinge bekommen durch sie erst den richtigen Biß. Die Firma Hawos hat jetzt eine Flockenquetsche auf den Markt gebracht. Waflock besteht aus gedämpftem und geöltem Buchenholz und zwei keramisch gebrannten Steinwalzen. Die Achsen sind aus Metall, für Kurbel und Schraubzwinge wird rostfreier, verzinkter Stahl verwendet.
Das Besondere an dem formschönen Gerät ist die einfache, aber durchdachte Konstruktion. Durch den schmal zulaufenden Trichter kommt immer nur eine kleine Menge Körner zwischen die beiden Walzen. Dadurch ist nur ein minimaler Kraftaufwand nötig, um die Kurbel zu drehen und die Körner zu quetschen.
Waflock läßt sich nicht nur schnell aufbauen. Jedes Teil kann ganz einfach herausgenommen und gereinigt werden. Sie wird komplett in Deutschland gefertigt und kostet nur 89 Mark. Das empfehlenswerte Gerät ist ist in Reformhäusern und im Naturkosthandel zu haben.
Angeschmiert
Das Körperpflegeöl Beauty Dream der Kosmetikfirma Sans Soucis „mit feinem Mandelöl“ ist speziell „für trockene, rauhe Körperhaut“. Doch von „Pflege“ kann kaum die Rede sein.
Beauty Dream enthält mehr als zehn Prozent billige, künstliche Öle. Sie werden aus Erdöl hergestellt, kleistern die Haut zu und behindern die natürlichen Regulationsmechanismen – die Haut kann noch trockener werden. Daran ändert auch das Mandelöl nicht viel, denn das ist lediglich in werbe-, aber nicht hautwirksamen Mengen enthalten.
Zudem steckt Trilaurethphosphat in Beauty Dream. Die Chemikalie sorgt dafür, daß sich alle Bestandteile in der Flasche gut mischen. Der Emulgator ist allerdings mit halogenorganischen Verbindungen verunreinigt – also eine ganze Reihe gesundheitlich bedenklicher Substanzen, die in Kosmetika nichts verloren haben. Das weiß auch die Firma Sans Soucis, die nach eigenen Angaben inzwischen gereinigtes Trilaurethphosphat einsetzt. Obwohl an der Verpackung nichts auszusetzen war, kann man Beauty Dream nur weniger empfehlen. 150 Milliliter kosten in Drogerien rund 19 Mark.
Feuerlöscher
Wenn die Sonne lockt, verbrennt sich trotz aller Warnungen so mancher beim Radeln oder Planschen im Schwimmbad die Haut. Zur Behandlung bietet die Karl Engelhard GmbH jetzt Pellit dermal, ein „Sonnenbrand-Fluid“ zum Aufsprühen, an. Es enthält einen Extrakt von Hamamelisblättern, deren Gerbstoffe entzündungshemmend und reizlindernd wirken. Daher empfiehlt der Frankfurter Hersteller das Fluid auch bei „leichten Hautverletzungen und Entzündungen“.
Pellit dermal enthält keine kritischen Zusätze wie das krebsverdächtige Konservierungsmittel Formaldehyd oder bedenkliche halogenorganische Verbindungen. Auch wegen Emulgatoren, die die Haut zusätzlich reizen können, muß man sich keine Sorgen machen. Das Fluid besteht hauptsächlich aus Ethanol und Propylenglykol. Beides sind Alkohole, die schnell auf der Haut verdunsten und so die heiß ersehnte Kühlung der verbrannten Haut herbeiführen.
Weil auch die Verpackung keine Mängel aufweist, ist Pellit dermal zu empfehlen. Quark- und Joghurtauflagen haben aber den selben Effekt und sind im übrigen wesentlich billiger. Denn 150-Milliliter des Fluids kosten in Apotheken stolze 17,80 Mark.
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