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Stahmer: Keine Panik

■ Schulsenatorin: Späte Schulplanung ist der Preis für die Teilzeitinitiative

In Berlin verstehe man es, aus einer „schwierigen Situation“ eine „Katastrophe“ zu machen und „erschwerte Bedingungen“ gleich zum „Chaos“ hin zu verdrehen, kommentierte gestern Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) Berichte über das „Planungschaos“ zum Schulbeginn am Montag.

Stahmer räumte jedoch ein, daß in vielen Schulen die Stundenpläne für das neue Schuljahr erst in allerletzter Minute beziehungsweise noch in den ersten zwei Wochen nach Schulbeginn erstellt werden können. Dies liege, so Stahmer, an der „Teilzeit-Initiative“ von GEW und Schulverwaltung, die 300 junge Lehrer vor der Arbeitslosigkeit bewahrt hat. Dafür hatten andere Lehrkräfte auf Unterrichtsstunden und Lohn verzichtet. Die Ergebnisse der Aktion hätten erst zwei Wochen vor Schulbeginn Personalräten und Betroffenen mitgeteilt werden können.

Das Aufstellen der neuen Lehr- und Stundenpläne ist nun deshalb besonders kompliziert, weil der Fachlehrerbedarf von Schule zu Schule variiert und Versetzungen von Lehrkräften notwendig macht. Daß viele Lehrer erst kurz vor Schulbeginn erfuhren, ob und wo sie weiter unterrichten können, sei „nun mal der Preis dafür, daß wir noch einige Fristverträge verlängern können“.

Der Schulverwaltung sei gelungen, für das Schuljahr 1996/97 immerhin 920 Stellen zu retten, betonte Stahmer. Ursprünglich hätten in diesem Jahr 1.650 Stellen gestrichen werden müssen. Die Teilzeitinitiative und der Abschluß von Zweidrittelverträgen habe nun insgesamt 887 befristet beschäftigten LehrerInnen die Anschlußverträge sichern können. 354 junge LehrerInnen seien allerdings vorerst arbeitslos.

Der Vorsitzende der GEW Berlin, Erhard Laube, bezeichnete Stahmers Ausführungen als „nur die halbe Wahrheit“. Auf die bereits im Frühjahr von der GEW angeregte Teilzeitaktion habe der Senat nur sehr langsam reagiert: Erst nach langem Zögern habe die Schulverwaltung am 29. Mai das vorläufige Plazet der Regierung erhalten. Quergestellt hätten sich bis dahin der Innensenator und die Finanzsenatorin. Aufgrund dieser Verzögerung sei schließlich auch die Entscheidung hinausgeschoben worden, welche Verträge nun nochmals um ein Jahr verlängert werden sollen. Allein der Senat trage Schuld an der momentanen Stundenplan-Panik. Eva Behrendt

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