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Konsalik-Kritik

■ betr.: „Nicht unbedingt beleidi gend“, taz vom 30. 7. 96

Es ist Wolfgang Bittner zu danken, daß er zu seiner Konsalik-Kritik steht. Wer je ein Buch dieses Autors gelesen hat, wird sich verwundert die Augen reiben, daß ausgerechnet der WDR die Verfilmung rechtfertigt.

Die Beschwichtigung, es komme szenisch ein ganz anderer Konsalik raus, ist typisch für die „Bocksgesang-Gesellschaft“, die sich mittlerweile im Unterhaltungs-Mainstream etabliert hat. Um es ganz deutlich zu sagen: Bei Konsalik handelt es sich um eine „Instinkt-Literatur“, die mit stigmatisierenden Psychologismen ein Kollektiv deutscher Identität beschwört. Früher konnte man das einfach „Herrenmenschen-Ideologie“ nennen.

Die Latenz von Gewaltverherrlichung, Frauenfeindlichkeit und Idealisierung teutonischer Wehrhaftigkeit in Konsaliks Büchern ist „faschistoid“, dem will der WDR ein filmisch-demokratisches Mäntelchen umhängen. Der WDR schützt den faschistoiden Konsalik vor sich selbst und dreht ein paar gesäuberte Filmchen. Bravo, WDR, echt staatsbewußt, weiter so. Da gibt es noch mehr für den Bildschirm zu säubern. Wie wär's mit der Verfilmung eines demokratischen „Schlageters“ oder judenfreundlichen „Mein Kampf“? Nikolaus Dominik, München

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