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Lürssen will Vulkan-Rüstungsauftrag

■ Keine Entscheidung über MSG / Treuhand-Verdacht seit 1994 den Verdacht der Untreue

Der Verkauf der „Marineschiffbau-GmbH“ aus der Vulkan-Konkursmasse, zu der neben 60 Mitarbeitern den lukrativen Fregatten-Auftrag der Bundesmarine gehört, wird erst in mehreren Monaten entschieden. Davon jedenfalls geht der Chef der bremisch-niedersächsischen Rüstungswerft, Friedrich Lürssen, aus. Gleichzeitig bestätigte er, daß er Interesse an der Firma mit dem Auftrag für die „F 124“ habe. „Durch den Kauf könnten wird unsere Palette nach oben erweitern“, erklärte Lürssen.

Bei den bisherigen Verhandlungen habe der Konkursverwalter Jobst Wellensiek, so berichtete Lürssen, deutlich gemacht, daß er einen Verkauf an eine „Paketlösung“ knüpfen möchte, um weitere Vulkan-Teile abzugeben. Insbesondere geht es um die Frage, ob die Fregatte in Vegesack gebaut wird oder ob ein Käufer des Auftrages eine ganz andere Werft damit auslasten kann. Auch die im Bau- und Werftgeschäft tätige Bremer Hegemann-Gruppe soll Interesse an der Übernahme der MSG haben.

Schon 1994 hatte Treuhand den Vulkan im Untreue-Verdacht

Nach Ansicht des Bundesfinanzministeriums hat die Treuhand-Anstalt (THA) schon seit 1993 deutliche Anzeichen dafür gehabt, daß der Vulkan die Ost-Subventionen in West-Firmen abzweigt. Aus einem Brief des Staatssekretärs Overhaus an einen Bonner Bundestagsabgeordneten, aus dem das Handelsblatt zitierte, geht hervor, daß schon im Dezember 1993 die Treuhand den Vulkan aufforderte, Sicherheiten für die nicht verbrauchten Ost-Gelder beizubringen. der Vulkan lehnte ab. Es sei der THA klar gewesen, daß die Liquiditätslage des Vulkan nur aufgrund der Ost-Subventionen so gut war. 1994 wollte die mißtrauisch gewordene THA Einblick in die Finanzstruktur und die Bilanzplanung des Vulkan erhalten. Der Termin sei nicht zustande gekommen, der Vulkan ließ sich nicht in die Karten gucken. Anfang 1994 gab es in diesem Kontext einen Treuhand-Beschluß, dem Vulkan keine weiteren Ost-Firmen anzuvertrauen.

dpa/K.W.

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