Protest gegen Krieg in Tschetschenien – schwarze Tücher verhüllten den Panzer auf dem Sowjetischen Ehrenmal

Mit einem Trauerzug erinnerten gestern über 100 Menschen in Berlin an die Opfer des Tschetschenienkrieges. Von der russischen Botschaft zogen sie zum Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten-Viertel. Dort stellten sie Särge auf und legten Kränze nieder. Sie verhüllten den Panzer mit schwarzen Tüchern. Auf einem Transparent stand: „Russische Panzer: Mordwerkzeug in Tschetschenien – Ehrenmal in Berlin“. Zu der Demonstration hatte die Gesellschaft für bedrohte Völker aufgerufen. Ihr Vorsitzender Tilman Zülch forderte die Bundesregierung auf, ihre „Stillhaltepolitik“ angesichts des Völkermordes endlich zu beenden. Präsident Jelzin dürfe „nicht länger geschont werden“. Auch die Vermittlungen von Sicherheitsberater Lebed seien kein Grund, „sich zurückzulehnen“. Für den Westen sei es „längst überfällig“, Rußland aus dem Europarat ausschließen. In dem Krieg seien schon über 80.000 ZivilistInnen umgekommen. Foto: Russell Liebmann/Signum