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■ HintergrundKreuzfahrt-Markt in Deutschland

Der Markt für Kreuzfahrten ist im Vergleich zum gesamten Ferienmarkt relativ klein. 270.000 Deutsche (4,5 Prozent mehr als 1994) haben 1995 im Schnitt fast 14 ihrer kostbarsten Tage des Jahres auf See verbracht und dafür 1,2 Milliarden Mark ausgegeben. Dabei müssen aber Dauerreisende den Schnitt hochgedrückt haben, denn laut Kreuzfahrten-Census 1995 blieben 80 Prozent der Passagiere nur zwischen vier und acht Tagen an Bord. Für jeden Tag berappten die Kreuzfahrer 315 Mark, durchschnittlich schlug jede Kreuzreise auf hoher See mit 4.388 Mark zu Buche. Zwei Drittel der Fahrten gingen in europäische Gewässer. Die typischen Kreuzfahrer sind 55 Jahre alt. Die Chance, am Dinner-Tisch neben Menschen unter 40 zu sitzen, liegt bei 15 Prozent. Allerdings interessieren sich zunehmend jüngere Leute für die Seereise. Von den 40 Reedereien und Reiseveranstaltern, die in Deutschland Kreuzfahrten anbieten, melden 11 einen jüngeren Altersschnitt, nur bei einem Anbieter wurden die Passagiere älter als im Vorjahr. Nach einer Untersuchung planen 11,3 Prozent der Twens, in den nächsten drei Jahren eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Besonders beliebt ist die Seereise offenbar bei jüngeren Ostdeutschen. Insgesamt schätzt die Branche das Potential an möglichen Kreuzfahrern auf fast sechs Millionen Menschen, von denen die Hälfte in Haushalten mit einem Netto-Einkommen von mehr als 4.000 Mark leben. Die größte Scheibe am Kreuzfahrt-Kuchen ergatterten die Veranstalter Phönix (42.000 Passagiere, 163 Mio. Umsatz), die Tui-Tochter Seetours (32.000, 150 Mio.) und die Bremer Hapag-Lloyd Touristik (30.000, 180 Mio.) Dahinter rangiert Transocean-Tours aus Bremen mit 17.000 Passagieren und 75 Mio. Mark Umsatz in 1995. jof

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