Rettungsmittel für Pleite verbraucht

■ Bei Sket versickerte schon die Hälfte noch nicht freigegebener EU-Gelder

Magdeburg (dpa/rtr) – Die Sket GmbH wurde in den letzten Monaten nur durch die Überweisung von noch nicht freigegebenen EU- Subventionen über Wasser gehalten. Sket-Pressesprecher Udo Wolff bestätigte am Samstag eine Bericht des Magazins Focus. Die Treuhandnachfolgerin BvS hat demnach in Raten Teile der für eine Sanierung gedachten Subvention von insgesamt 352 Millionen Mark ausgezahlt. Wie hoch die in Anspruch genommene Summe sei, sagte Wolff nicht.

Laut Focus soll bereits die Hälfte des Geldes verbraucht sein. Andernfalls wäre das Unternehmen zahlungsunfähig gewesen. Wegen fehlender Aufträge rechnet Sket in diesem Jahr nur mit 122 Millionen Mark Umsatz. Ursprünglich waren 221 Millionen Mark erwartet worden.

„Es ist aber schon mehrfach vom Unternehmen betont worden, daß die Gelder bei Nichtzustimmung der Europäischen Union für das Sanierungskonzept des Unternehmens zurückgezahlt werden müssen“, so Wolff. Unter diesen Voraussetzungen habe die BvS überwiesen. Brüssel sei über die Zahlung der Zuschüsse an Sket durch regelmäßige Berichte der BvS informiert gewesen, sagte Wolff. „Von geheimen Überweisungen kann also nicht die Rede sein.“ Es habe sich dabei um einen normalen wirtschaftlichen Vorgang gehandelt.

Der Sket (ursprünglich Schwermaschinenkombinat Ernst Thälmann) drohen wegen wirtschaftlicher Probleme seit der vergangenen Woche die Aufspaltung in eigenständige Geschäftsbereiche und ein weiterer drastischer Personalabbau. Über den bis 1998 ursprünglich vorgesehenen Abbau von rund 600 Stellen im Stammwerk auf 1.079 hinaus sollen weitere 600 Arbeitsplätze wegfallen. Das im April verabschiedete Sanierungskonzept soll erneut überarbeitet werden. Die BvS hatte dem Unternehmen zufolge darauf hingewiesen, daß die Einwilligung der EU in beantragte Beihilfen für Sket davon abhänge, schnell ein tragfähiges Unternehmenskonzept zu entwickeln.