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Der Sachsendamm ist vollendet, die Automobilbranche sitzt in den Startlöchern

Sie haben es doch noch geschafft. Rechtzeitig vor der Eröffnung der „aaa '96“, der größten Berliner Autoausstellung aller Zeiten, hat gestern Bausenator Jürgen Klemann (CDU) die „zeitlich längste Baustelle Europas“, den Sachsendamm, zum Rasen freigegeben. Nach einer Rekordbauzeit von 24 Jahren wurde damit der westliche Ring der Stadtautobahn 100 endgültig geschlossen. Verständlich, daß Senator Klemann bei der feierlichen Eröffnung tief Luft holte. Es sei ein „jahrzehntelanges Verkehrshindernis beseitigt worden, über das sich Hunderttausende von Autofahrern tagtäglich geärgert haben“. Dieser Lückenschluß komme den Berliner Stadtstraßen wie auch der Berliner Luft zugute.

Was 1965 geplant wurde, 1972 mit dem ersten Spatenstich begann, ist nun, mit der Freigabe des 1,9 Kilometer langen Teilstückes der A100 vollendet. Zwischenjährlich war das Projekt durch Pläne der Reichsbahn im dort verlaufenden Fernbahnbereich ausgebremst worden. Erst nach der Wende konnten die Signale zum Bau des Sachsendamms auf Grün gestellt werden. Rekordverdächtig auch der finanzielle Aufwand: Die veranschlagten Baukosten von 270 Millionen Mark aus dem Bundesfernstraßenhaushalt, so Klemann, würden „in Millionenhöhe“ unterschritten.

Derweil sitzen schon 251 Aussteller aus der Automobilbranche in den Startlöchern. In neun Tagen wird die Auto-Ausstellung „aaa '96“ in den Messehallen unterm Funkturm eröffnet. Erwartet werden über 250.000 Besucher aus ganz Deutschland – die meisten von ihnen mit dem Auto. Jens Rübsam

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