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Cyberclipper

Das Internet muß kein unsinnliches Computerspiel mit dem Charme eines Telefonbuchs sein: Frank Fietzek aus Hamburg und Lee Boot aus Baltimore benutzen das System als Gehirnmodell und Skulpturvermittler. Die Aktion wurde im Sommer auf einer durchaus real abgehaltenen Konferenz an Bord des Dreimasterseglers „Pride of Baltimore“ auf der Fahrt von Kopenhagen nach Hamburg entwickelt. Frank Fietzek begegnet dem neuen Medium stets mit Ironie: Er baute einen Cy-Bier-Automaten und ließ sich einen Computer outen: „Ich bin dumm.“ Jetzt wird sein „Übersetzer“ tätig: eine Maschine, die virtuelle Bilder von Objekten erstellt, die die Besucher ihr zum Fraß vorlegen. Dabei kommt es nicht auf wissenschaftliche Exaktheit an, der Fehler darf sich, ganz wie im wirklichen Leben, kreativ bemerkbar machen. Die so gewonnenen Bilder werden in Großprojektion nochmals verfremdet und gehen über Netz nach Baltimore, zur gleichzeitigen Ausstellung „Aboard the Cyber Clipper“. Dort baut sie Lee Boot in seine Internetarbeit ein und trifft so auch das Abbild zweier Skulpturen wieder, die er für die Aktion real nach Hamburg geschickt hatte. Hajo Schiff

Kunsthaus, Klosterwall 15, heute ab 19 Uhr, So und Mo ab 11 Uhr bis open End

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