: Makedonien gnadenlos
■ WM-Qualifikation: Munteres Toreschießen in Eschen und Eindhoven
Hamburg (dpa) – Schlecht gespielt und doch gewonnen. Ein Tor von Abwehrspieler Fernando Couto zum 1:0 über die Ukraine hat Portugal auf WM-Kurs gehalten. „Wir haben den Kopf noch aus der Schlinge gezogen“, atmete Nationaltrainer Artur Jorge nach dem Zittersieg in Porto erleichtert auf. Fünf Wochen vor dem Schlüsselspiel in Lissabon gegen Deutschland haben die Portugiesen zwar die Führung in der Qualifikationsgruppe 9 übernommen, doch war ihre Vorstellung nicht dazu angetan, der Konkurrenz Angst einzujagen. „Gegen Deutschland wird es ungleich schwieriger“, vermutet Jorge, der den Punktverlust des Europameisters gegen Nordirland gelassen zur Kenntnis nahm: „Es gibt immer wieder Überraschungen.“
Die Glanzlichter in den Samstagspielen setzten die Niederlande und WM-Neuling Makedonien mit Rekordsiegen. Wie man ein Abwehrbollwerk knackt, machten der deutschen Mannschaft die Niederlande vor. Beim 7:1 über Wales präsentierte sich das Team vor 27.000 Zuschauern in Eindhoven in bestechender Form. Treffsicherster Schütze war Arsenal-Stürmer Dennis Bergkamp mit drei Toren, je einmal waren die Zwillingsbrüder Frank und Ronald de Boer, Wim Jonk und Philip Cocu erfolgreich. Für die Waliser traf Dean Saunders zum zwischenzeitlichen 1:3.
Den vierthöchsten Sieg in der 66jährigen WM-Geschichte schoß Makedonien mit dem 11:1 in Eschen gegen Liechtenstein heraus. Drei Tore erzielte dabei Dejvi Gavevski. Noch höhere Siege feierten bisher 1982 Neuseeland (13:0 gegen die Fidschiinseln), 1969 Deutschland (12:0 gegen Zypern) und 1993 Mexiko (11:0 gegen St. Vincent).
Mit dem fünften Länderspiel- Sieg dieses Jahres, den Toni Polster und Andreas Herzog mit ihren Toren zum 2:1 gegen Lettland sicherstellten, hielt Österreich Kurs auf die WM-Endrunde 1998.
Trotz öffentlicher Proteste setzte Englands Teammanager Glen Hoddle beim Spiel in Tiflis gegen Georgien den umstrittenen Paul Gascoigne ein, der beim 2:0-Sieg zu beiden Toren durch Sheringham und Ferdinand die Vorarbeit leistete. Im freundschaftlichen Duell zweier Ex-Europameister beendete Dänemark in Kopenhagen die Erfolgserie der seit 30 Spielen ungeschlagenen Franzosen. Mit seinem Treffer zum 1:0 besiegelte Per Pedersen die erste Niederlage für das Team von Aime Jacquet seit jenem 1:2 gegen Bulgarien, mit dem die Franzosen im November 1993 die Teilnahme an der WM in den USA verspielten.
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