Versäumt - betr.: "Widerstand für alt und jung", taz vom 4.11.1996

Was wäre, es gäbe eine Demo und keiner ginge hin?

Ich wohne in Tespe und fürchte um die Gesundheit meiner Familie, wie so viele meiner Freunde und Bekannten auch. Es ist erschreckend, wie wenig Menschen die Möglichkeit nutzen, ihr Unverständnis über das Wiederanlaufen des AKW Krümmel in Geesthacht zu zeigen. Liegt die mangelnde Teilnahme an Demonstrationen an Bequemlichkeit oder schlechter Information? Oder ist es die Erfahrung von schlecht organisierten Demos, die die Leute zuhause bleiben läßt? (...)

Wozu gibt es eine rot-grüne Landesregierung, wenn sie nicht in der Lage ist, das Wiederanfahren eines Reaktors zu verhindern, solange nicht sämtliche Mängel daran behoben und die Ursachen für die Gesundheitsschäden im Umkreis des Atomkraftwerks geklärt sind? Was wäre, wenn Kinder von Politikern oder Richtern erkrankten? Warum hat Gesundheit nicht den Stellenwert, der höher ist als Wirtschaft und Geld, daß sie Menschen wachrüttelt, sich zu engagieren und politisch so wertvoll ist, um in ihrem Namen zu regieren? (...)

Iris Böther-Grünhagen

Betr.: US-Wahlen – „Hot dogs for President“, taz hamburg vom 7.11.96