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■ KommentarIch, Uwe

Wieder mal ging die Taktik auf. Nur kurz drohte Seelers Team mit Selbstauswechslung, schon kuschten die HSV-Mitglieder. Das war schon bei Seelers Kandidatur so, bei der Satzungsänderung und gestern bei der Wahl des Aufsichtsrats. Es wird auch in Zukunft so sein.

Warum auch nicht? Weshalb etwas ändern, was funktioniert? Was ist denn daran „undemokratisch“, „moralisch verwerflich“ und „Erpressung“ gar, auf diese Art eine Wahl für sich zu entscheiden? Die Kritiker, die sich so empörten, glauben vermutlich auch an den Weihnachtsmann. Wann ging es jemals in einem Verein demokratisch zu, erst recht bei einem mittelständischen Unternehmen der Fußball-Bundesliga? Ganz ohne Gekungel und Intrigen rollen weder Ball noch Rubel.

Wer das entweder ändern oder selbst mitmachen möchte, muß eben geschickter sein als diejenigen, die gerade in Ballbesitz sind. Beim HSV war das nicht der Fall. All das Lamentieren im Vorwege half nichts: Seelers Team siegte, und im Fußball gilt das Motto: Egal wie, Hauptsache gewonnen.

Es war ja keine gottgewollte Entscheidung, sondern die der Mehrheit der anwesenden HSV-Mitglieder. Daß von 8830 eingetragenen HSVern nur fünf Prozent erschienen waren, zeigt, wie schwach der Wille zu Veränderung ist. Die meisten scheint es nicht zu interessieren, was im und mit dem HSV geschieht.

Daß Uns Uwe mittlerweile zu Ich Uwe geworden ist – geschenkt. Daß einige pfiffen – egal. Solange die meisten sich nicht dagegen wehren wollen, nach Strich und Faden verarscht zu werden, wird sich nichts ändern. Clemens Gerlach

Bericht Seite 24

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