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Leistung, Lohn und Lernen

■ Grüne fordern einen „Sondertopf Schulentwicklung“

Leistung soll sich wieder lohnen, heißt das neue Motto der Hamburger GAL – zumindest, wenn es um die Schule geht. Denn: „Eine Schule, die heute in Hamburg außerordentliches leistet, muß dies umsonst tun.“ Das monierte gestern der schulpolitische Sprecher der GAL-Fraktion, Kurt Edler. Nach dem „Gießkannenprinzip“ würden Mittel an alle Schulen verteilt, egal, ob sie sich engagiert für Reformen einsetzen würden oder nicht. Das soll nun anders werden, meint Edler: „Schulen, die etwas Neues wagen, sollen künftig auch finanziell belohnt werden und nicht nur ein Schulterklopfen der Schulsenatorin ernten.“

In einem Antrag an die Bürgerschaft fordert die GAL daher die Einrichtung eines „Sondertopfes Schulentwicklung“. Finanziert werden soll dieser Topf, indem der Sach- und Personaletat aller 420 Hamburger Schulen von 1,7 Milliarden Mark um ein Prozent gekürzt wird. 17 Millionen Mark stünden auf diese Weise zur Verfügung. Damit, so Edler, könne etwa die Entsiegelung eines Schulhofs gefördert werden, wenn anschließend auf dem Gelände ein Schulgarten angelegt wird. Geld könne aber auch für den zweisprachigen Unterricht fließen, so daß AusländerInnen – zumindest in den unteren Klassen – auch in der eigenen Muttersprache unterrichtet werden könnten. Bisher seien entsprechende Anfragen von der Schulbehörde abgelehnt worden.

Dem ist gar nicht so, erklärte gestern dagegen ein Sprecher der Schulbehörde. Unlängst habe die Theodor-Haubach-Schule in Altona erst eine halbe Lehrerstelle bewilligt bekommen, um zweisprachigen Unterricht durchzuführen. Die Umwandlung von Schulhöfen in Biotope werde seit drei Jahren gefördert. Zahllose weitere Modellprojekte demonstrierten darüber hinaus die ausdifferenzierte Förderung von Reformvorhaben durch die Schulbehörde.

Ja, aber unsystematisch, hält die GAL dagegen und will mit ihrem Antrag an die Bürgerschaft neue Förderstrukturen schaffen. „Das Problem der Schule heute ist doch, daß sie nicht weiß, was sie kostet. Sie hat kein betriebswirtschaftliches Bewußtsein“, moniert Kurt Edler, „und das liegt an der bürokratischen Zentralverwaltung von Schulen durch die Behörde.“ Deshalb sollte ein Expertengremium außerhalb dieser Bürokratie für die Vergabe der Fördermittel zuständig sein – auf daß sich Leistung wieder lohne. Karin Flothmann

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