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Gütesiegel für frischen Fisch

■ WWF und Unilever bereiten Öko-Label vor / Wann es eingeführt wird, steht in den Sternen

„Öko-Label, die Zweite“ hieß es gestern in Bremen,wo sich Fischereiverbände, Natur- und Verbraucherschützer zwei Tage lang die Köpfe zerbrachen: Ein Zertifikat, das Fischwaren bescheinigt, unter bestandserhaltenden Bedingungen gefangen worden zu sein, ist das Ziel der von WWF (World Wildlife Fund) und dem Nahrungsmittelkonzern Unilever gestarteten Initiative. Verbindliche Kriterien wollen die halbjährlich weltweit Tagenden zusammenstellen, mit denen sie der Überfischung der Meere vorbeugen wollen. Wie die Fangpraxis kontrolliert werden soll, ist noch nicht klar, fest steht aber, daß der erste Manager des „Marine Stewardship Council“ (MSC, Rat zur Bewahrung der Meere) seine Arbeit 1997 aufnehmen soll.

Allzu konkret sind die Kriterien, anhand derer das Öko-Label vergeben werden soll, aber noch nicht, da, so Sutton, jeweils nach Fischart und Region unterschieden werden müsse. Auch wird die Initiative nicht ganz ohne Finanzen auskommen: Bis die Manager ihre reguläre Arbeit aufnehmen, werden die Gelder von WWF Unilever kommen; danach, erklärt eine Unilever-Sprecherin, „muß sich das MSC selbst tragen.“ Eine weitere Crux: Zwar wird das Label einerseits eine Belobigung vorbildlichen Fischfangs sein. Andererseits werden die Belobigten aber auch dafür zahlen müssen - eine „ganz normale Lizenzgebühr“ nämlich. Dafür könne das Label in der Werbung der Unternehmen vermarktet werden.. Vermarkten muß jedoch Unilever vorläufig seine noch ungekennzeichneten Fischprodukte. Und ob die teurer werden, wenn sie erst mal das Öko-Label tragen, steht dann in den berühmten Sternen. P.S.

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