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Wagenburg „Henriette“ kommt nicht zur Ruhe

■ Bauwagen-Stellplatz in Lokstedt ist bereits an Kindertagesheim verpachtet

Der Streit um die Wagenburg „Henriette“ geht weiter. Auch nach dem Umzug von der Waterloostraße auf eine Grünfläche an der Herlingsburg (Lokstedt) kommen die 13 BauwagenbewohnerInnen nicht zur Ruhe. Der Grund: Das Bezirksamt verschwieg den „Bauis“, daß ihre neue Heimat längst verpachtet war. An das Kindertagesheim „Vizelinstraße“, das hier einen Spielplatz errichten wollte.

„Hier werden zwei benachteiligte Gruppen gegeneinander ausgespielt“, klagt der Anwalt der BauwagenbewohnerInnen, Ernst Medecke. Er vermutet, daß diesen vom Bezirk bewußt verschwiegen wurde, daß die von ihnen ins Gespräch gebrachte Ausweichfläche bereits in festen Händen war.

Denn das Bezirksamt stand unter gewaltigem Zeitdruck: Hätte die „Henriette“ nicht Anfang März das Gelände an der Waterloostraße verlassen, hätte sich der dort geplante Bau von 33 Sozialwohnungen aus rechtlichen Gründen um Monate verzögert: Dem Amt drohten Schadensersatzklagen vom Investor.

Das aber will nun am Umzug der Henriette ganz unschuldig sein. Während die BauwagenbewohnerInnen und ihre Anwälte übereinstimmend berichten, sie hätten sich mit dem Bezirk auf das Ausweichquartier geeinigt, ja, es sein ihnen von der Bezirksamtsleiterin sogar „angeboten“ worden, verfügt der Eimsbüttler Verwaltungsdezernent Konrad Stege über eine völlig andere Wahrnehmung. „Die Bauwagenbewohner fragen uns ja nicht, ob sie da hindürfen. Die suchen sich einfach einen Platz, und wir haben das nicht verhindern können.“

Zwar sei das Bezirksamt gegenüber dem Kindertagesheim „vertragsbrüchig geworden“, doch die Kündigung des Pachtvertrages mit der Sozialeinrichtung würde das Bezirksamt „nur ein paar Mark kosten“. Die BauwagenbewohnerInnen, die auf „gute nachbarschaftliche Kontakte“ hofften, aber jede Menge Nerven. Denn VertreterInnen der Elterninitiative, die die vom Spielplatz zum Bauwagengelände mutierte Fläche inspizierten, kündigten an, sich den NutzerInnenwechsel „auf keinen Fall gefallen zu lassen“. Marco Carini

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