■ Schon mal Känguruh probiert?
: „Nein, aber gegrilltes Meerschweinchen“

Micha Lanzendörfer, 31 J., Kommunikationsfachmann

Wozu sollte ich Känguruhfleisch essen, wenn es auch andere Lebensmittel gibt? Von dem, was ich hier im Supermarkt bekomme, lebe ich eigentlich auch ganz gut. Bei meiner Ernährung kommt es mir darauf an, daß viel Obst und frisches Gemüse dabei ist. Zur Grünen Woche werde ich nicht gehen, um ungewöhnliche Speisen zu probieren – schon gar nicht bei den Eintrittspreisen.

Monika Tahmasebi, 40 J., Sekretärin

Mein Mann ist Iraner, von daher kommen bei uns eh nicht nur Speisen der deutschen Küche auf den Tisch. Im Gegenteil: Wir kochen oft original iranische Gerichte und achten bewußt darauf, viel Reis und Gemüse und möglichst wenig Fleisch zu verwenden. Aber Känguruh? Nein. Zur Grünen Woche gehe ich nicht – auch nicht, um irgendwelche ausgefallenen Speisen zu probieren.

Monika Kriegel, 49 J., kaufmännische Angestellte

Bei exotischen Lebensmitteln fallen mir als erstes Früchte ein: Mangos, Papayas. Eigentlich gehören auch Bananen dazu. Nur um Känguruhfleisch oder Sauerampfer in Tüten zu probieren, würde ich nicht extra zur Grünen Woche gehen. Dann müßte es schon was ganz Irres sein, und das erwarte ich von der Messe nicht. Speisen, die ich noch nicht kenne, esse ich lieber dann, wenn ich im Ausland bin.

Yvonne Kirchner, 30 J., Rechtsanwaltsgehilfin

Känguruhschnitzel habe ich noch nicht probiert. Das Exotischste, was ich bisher gegessen haben, war Straußenfleisch. Und zwar in einem Restaurant in Berlin. Straußenfleisch schmeckt genauso wie Rind. Aber das ist kein Grund für mich, auf Rindfleisch zu verzichten. Die Grüne Woche ist für mich nicht so ein großer Anreiz, daß ich dahin gehe, obwohl mich innovatives Essen durchaus interessiert.

Ken Rogers, 27 J., Kameraassistent

Als ich in Peru war, habe ich mal gegrilltes Meerschweinchen gegessen. Das ist dort ein traditionelles Gericht und schmeckt so ähnlich wie Hähnchen. Allerdings fühlte ich mich etwas schuldig, da ich als Kind selbst ein Meerschweinchen hatte. Aber gut, das war eine Erfahrungserweiterung. Wenn es auf der Grünen Woche Meerschweinchenbraten gibt, dann gehe ich vielleicht hin.

Hagen Koch, 56 J., Freiberufler

Nach dem Zweiten Weltkrieg war meine Mutter sehr erfinderisch, den kargen Speisezettel aufzufrischen – beispielsweise mit leckeren Gerichten aus Sauerampfer. In Sibirien habe ich mal grüne Eier, die braun gefärbt waren, gegessen. Da ich von Hause aus neugierig auf das bin, was mein Gaumen noch nicht kennengelernt hat, würde ich auch gern zur Grünen Woche gehen, aber ich habe keine Zeit.

Umfrage: Monika Hinner

Fotos: Lena Szankay