piwik no script img

Im Visier der ÖKO-TESTer

Kräftige Abreibung

Gurken hobeln, Käse reiben, Karotten raspeln? Die Gourmet-Reibe von WMF macht's leicht. Weil sie aus einem speziellen Klingen-Edelstahl gefertigt ist, der nicht, wie bei Edelstahltöpfen und -pfannen üblich, einen Anteil Nickel enthält, ist sie härter, hält dem Druck beim Reiben besser stand, und das Gerät verbiegt sich nicht. Außerdem entstehen beim Ausstanzen des Spezialstahls schärfere Kanten, wodurch sich Rotkohl, Äpfel oder Emmentaler leichter verarbeiten lassen.

Zudem hat die Reibe vier austauschbare Einsätze für Feines und Grobes, zum Raspeln und Hobeln, die sich mit ihrem gefalzten Rand einfach auf den Rahmen drücken lassen. Der ist auf einer Seite gerillt, so daß er weniger leicht vom Schüsselrand abrutschen kann.

Die empfehlenswerte Gourmet-Reibe gibt es im Haushaltswaren-Fachhandel und in WMF-Geschäften für 49,90 Mark.

Lausige Zeiten

Sie heißt Pediculus humanus und lebt auf der Kopfhaut des Menschen. Dort legt die lästige Laus ihre Eier ab und macht das Leben zur juckenden Hölle. Die Firma Wepa hat ein Shampoo auf den Markt gebracht, das den Tierchen auf sanfte Art den Garaus machen soll. Es hat den verwirrenden Namen Mosquito-Shampoo, weil es zu einer Produktlinie gegen Stechmücken gehört.

Der Wirkstoff ist eine Kombination aus Sojaöl und einer waschaktiven Substanz auf der Basis von Kokosöl. „Es greift den Panzer der Laus an und trocknet sie aus“, erklärt Produktmanager Manfred Horn. Das österreichische Institut für Hygieneforschung und Schädlingsbekämpfung hat eine „100prozentige Abtötung“ der Läuse und ihrer Eier nachgewiesen.

ÖKO-TESTer fanden im Shampoo allerdings das krebsverdächtige Konservierungsmittel Formaldehyd. Von Horn sofort in Auftrag gegebene eigene Tests zeigen, daß die enthaltene Ameisensäure im Laufe der Zeit Form-aldehyd abspaltet. Wepa hat sie inzwischen gegen die unbedenkliche Benzoesäure ausgetauscht.

Die Mosquito-Shampoos mit der alten Rezeptur (Chargen-Nummer 9064) wären nicht zu empfehlen. Die Produkte der neuen Serie (Chargen-Nummer 9071) sind jedoch eine empfehlenswerte Alternative zu herkömmlichen Anti-Laus-Mitteln auf der Basis gesundheitlich bedenklicher, nervenschädigender Insektizide. Die 100-Milliliter-Flasche gibt es in Apotheken für 18,70 Mark.

Schief gewickelt

Die italienische Textilfirma Benetton bietet jetzt Wegwerf-Windeln für die Kleinsten an. Der Nässeschutz hat ein fröhlich-buntes Design: Hunde und Giraffen marschieren über knalliges Rot, Gelb und Blau. Wer es weniger auffällig mag, kann auf weiß, rosa oder hellblau zurückgreifen.

Das ÖKO-TEST-Magazin hat die roten, blauen und gelben Windeln testen lassen. Sie enthielten zwar keine halogenorganischen Verbindungen, und auch die für Windel und Verpackung verwendeten Kunststoffe waren nicht zu beanstanden. Allerdings fanden sich große Mengen Diaminoanisol in den roten und gelben Exemplaren. Das ist ein krebserregendes Amin, das unter bestimmten Bedingungen aus Azofarbstoffen freigesetzt wird.

Laut Benetton seien die Windeln mit einwandfreien Farben bedruckt. Allerdings kann das verwendete rote Pigment 23 Di-aminoanisol freisetzen, wenn man die amtlich vorgeschriebene Methode verwendet. Dies bestätigte der Druckfarbenhersteller gegenüber ÖKO-TEST.

Die roten und gelben Windeln, die zudem noch gebleicht wurden, sind daher nicht empfehlenswert. Die Packung mit 24 bzw. 30 Stück gibt es in Tengelmann- und Kd-Drogeriemärkten für 15,99 Mark.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen