■ Die Pfanne ist rund: RizziteIIis mit Trappatoni-Füllung
Welch großes Glück, daß sich die beiden taz-Fußball-Köche Tim Kalbhenn und Otmar Willi Weber nicht Woche für Woche ein Rezept zum SV Werder ausdenken müssen. So viele saure Gurken kann kein Mensch essen. Diesmal geht's gegen die Bayern in den kulinarisch hochentwickelten Süden. Guten Appetit.
Wer nach München fährt ist fast schon in Italien und deshalb nicht nur im Lire-Paradies, sondern auch im Pasta-Land. Und wenn Sir Klinsi seinen Bowler wieder aufgesetzt hat, dann haben auch die zwei kleinen Italiener in Bayern-Diensten keinen Grund mehr, sich in Richtung Napoli abzusetzen. Das macht ja schon Herr Ziege, und deshalb soll er unser kleines Menu eröffnen. Ziegenkäse mit Oliven in Alu-Hütchen.
Dazu braucht es: 4 kleine Ziegenkäse (Picandou); 2 kleine Zwiebeln; schwarze Oliven, am besten frisch vom Markt; Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle; Alu-Folie.
Zwiebeln in feinste Streifen oder Ringe schneiden. Ziegenkäse auf Alu-Viereck legen, mit Salz und Pfeffer würzen, Zwiebeln drübergeben und 5 bis 8 schwarze Oliven drumherumlegen. Alufolie zum Zipfelhütchen formen und oben zudrehen. Die Hütchen dann in den auf 120 Grad vorgeheizten Backofen geben. Dort knapp 15 Minuten backen. Rausnehmen und sofort (wenn's geht auf schwarzem Teller) servieren. Weißbrot mit Butter macht sich gut dazu.
Für die Rizzitellis, die eigentlich nichts anderes sind als umbenannte Ravioli, also Teigtaschen – für die Rizzitellis also machen wir uns einen feinen Nudelteig und zwar aus 330 Gramm Mehl; 3 Eiern; 1 Eßlöffel Olivenöl; 1 Teelöffel Salz.
Mehl auf Arbeitsfläche aufhäufeln, in der Mitte vertiefen, die Eier dort hinein (natürlich ohne Schale), Olivenöl und Salz dazu und zu einem schönen festen Teig durchkneten. Zu einer KugeI formen und im feuchten Küchentuch eine haIbe Stunde ruhen lassen.
In dieser Zeit bereiten wir die Trappatoni- Füllung vor. Dazu nehmen wir: 1 Glas getrocknete Tomaten in Öl; 250 Gramm Ricotta; 1 Bund frischen Basilikum; 1 Knoblauchzehe; Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle; 2 Eßlöffel Olivenöl, am besten das von den Tomaten nehmen.
Tomaten mit Basilikum, der gepreßten Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer in den Mixer geben, Ricotta dazu und ordentlich pürieren. Die Masse darf nicht zu flüssig sein, deshalb vorsichtig Öl beigeben.
Nun auf mehlbestäubter Arbeitsfläche den Teig dünn ausrollen und nicht zu kleine Kreise ausstechen. Auf die Mitte etwa einen gehäuften Teelöffel Füllung geben, die Ränder mit Eigelb einstreichen und zuklappen, an den Rändern festdrücken. Die fertigen Rizzitellis dann in Brodo, also etwa einem Liter heißer Hühnerbrühe 5 Minuten gar ziehen lassen. Auf tiefem Teller mit einem fingerbreit Brühe servieren. Frischen Parmesan drüberreiben und dazu Weißbrot reichen. Einfach lecker.
Dazu paßt ein Sauvignon blanc, z.B. Sauvignon Terlaner vom souveränen Winzer Lageder aus Bozen (16 Mark bei Gute Weine, am Dobben 82), der sowohl den Ziegenkäse als auch die Rizzitellis wunderbar begleitet.
Tim Kalbhenn
Otmar Willi Weber
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen