■ Sauber: Grafitti hinter Gitter
Mehrmals jährlich muß Bernd Schimmler (SPD), Baustadtrat im einst roten Wedding, frisch-braune Bänke ankarren lassen. Und das bloß, damit die bösen Sprayer alles wieder bunt verschmutzen. Doch damit ist jetzt Schluß. Denn die Reinigungsmittel sind knapp. Statt zum Putzlappen zu greifen, sperrt Schimmler die Objekte des Anstoßes nun hinter Gitter. Zur Abschreckung! Erstes Opfer: eine harmlose Sitzgelegenheit auf dem Leopoldplatz. Vor die gräßlichen Schmierereien ließ Schimmler einen erhobenen Zeigefinger plakatieren: „Wer Bänke beschädigt, schädigt nicht nur die Bank, sondern auch sich selbst.“ Farbsprühereien, so Schimmler, „sind schlicht eine Schweinerei gegenüber der Gemeinschaft aller Bürger“. Also darf es nicht bei der Parkbank bleiben. Viele „Objekte mit starker Verschmutzung“ sollen hinter Gitter. Wir freuen uns schon auf eingezäunte Werbeplakate, Einkaufszentren... taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen