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Gegen City-Autobahnen

■ Masterplan und Verkehr: Urbanität nur ohne Verkehrsschneisen möglich

Den originellsten Vorschlag machte der Schriftsteller Friedrich Diekmann: „Warum wird nicht die Steuer auf Taxibenzin gesenkt, um Taxifahren in der Konkurrenz zum privaten Autoverkehr billiger zu machen?“ Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung bei der siebten Masterplandiskussion zum „Verkehr in der Innenstadt“ – weil Bonn und nicht Berlin entscheiden (und bezahlen) müßte. Der Vorschlag steht gleichzeitig dafür, wie sehr die Auffassungen über die Blechkisten in der Stadt auseinandergehen.

Hans Stimmann, Staatssekretär für Stadtentwicklung und oberster Masterplaner meinte, es gehe um die Wiedergewinnung der Stadt für den Menschen. Stimmann will die großen Verkehrsschneisen wie die Leipziger Straße, An der Urania und die Tangenten am Alexanderplatz zurückbauen. Die Stadt begreift er als historischen Ort und nicht nur als Bühne für den Verkehr.

Die Stimmung auf dem Podium und im Saal war eindeutig: Weg von der Orientierung am Verkehrsträger Auto in einer Stadt, wo jeder zweite Haushalt gar kein Auto besitzt. Georg Müller, Planer aus der Verkehrsverwaltung, ließ hingegen kein gutes Haar an den Verkehrsanforderungen des Masterplans: Eine Verdichtung der Innenstadt sei zwar richtig – aber bitte nicht auf Kosten von Straßenland. Müller: Der Masterplan vernichte vorhandene Verkehrsinfrastruktur und behindere neue. Bernhard Pötter

Am kommenden Montag erscheint der 7. Teil der taz-Serie „Brennpunkt Masterplan“ zum Thema Verkehr

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