: Geplatzte Pläne
■ Investor lehnt Süllberg-Vertrag ab
Eine fehlende Unterschrift des Heidelberger Investors Roland Ernst könnte sämtliche Hamburger Pläne für den Süllberg platzen lassen. „Der Investor lehnt den städtebaulichen Vertrag mit der Hansestadt in seiner jetzigen Form ab. Deswegen wird es heute keine Beschlußempfehlung zum Bebauungsplan Blankenese 3 vom Stadtplanungsausschuß geben“, sagte dessen Vorsitzender Uwe Szczesny am Donnerstag abend.
Die Bezirksfraktionen aus Altona kündigten daraufhin an, auch erst nach der Sommerpause über den umstrittenen B-Plan zu entscheiden. Denn: Ohne Vertrag gibt es – Bebauungsplan hin oder her – keine Garantie, daß das Süllberg-Restaurant erhalten bleibt. Und genau diese Befürchtung schweißt GAL, SPD, CDU, Statt Partei und selbst die Bürgerinitiative „Süllberg“ zusammen: „Wir werden den Grundeigentümer nicht aus der Verantwortung entlassen. Er muß den Vertrag unterschreiben“, demonstrierte SPD-Fraktionschef Horst Emmel Entschlossenheit. Die CDU ließ verlauten, man lasse „sich nicht erpressen.“
Das ist leichter gesagt als getan: Mit dem derzeit gültigen Baustufenplan kann der Investor den Süllberg mit Wohnungen zupflastern und sich langfristig ganz von dem Restaurant verabschieden. Dagegen könnten die BlankeneserInnen zwar klagen. „Aber so ein Rechtsstreit ist langwierig“, fürchtet Emmel. Bis zur Entscheidung wäre das wegen Baufälligkeit geschlossene Restaurant zerbröselt.
„Das Grundübel ist, daß sich alle Planungen nur an den Interessen des Investors orientiert haben“, beschuldigte BI-Mitglied Wolf-Dieter Hauenschild die Bezirkspolitik. Jetzt sei es wenig verwunderlich, daß der Investor sich weiterhin durchsetzen wolle. hh
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