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Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Amy und die Wildgänse USA 1996, R: Carroll Ballard, D: Anna Paquin, Jeff Daniels, Dana Delany

„Ganz niedlich, für kleine Kinder echt gut“, Kristin (15)

„Wie anhänglich Gänseküken auch einen Menschen als Mutterfigur akzeptieren, ist bekannt - allerdings muß die Pflegeperson den Kleinen auch das Fliegen beibringen und ihnen, wenn der Herbst kommt, im Zugvogelschwarm südwärts voranfliegen. Nur gut, daß die 13jährige Gänsemutter Amy im kanadischen Ontario einen Leichtbau-Flugzeugnarren als Vater hat, der ihr ein Gefährt nach Maß baut, und noch besser, daß im Kino auch unwahrscheinliche Abenteuer gelingen. Die Kinder-und-Tier-Profis Carrol Ballard (Regie) und Caleb Deschanel (Kamera) haben das alles ganz fabelhaft hingekriegt.“(Der Spiegel) UFA-Stern, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

B

Beverly Hills Ninja – die Kampfwurst USA 1996, R: Dennis Dugan, D: Chris Farley, Nicollette Sheridan

„Irgendwann, so berichtet die Legende, werde ein Weißer zur Gemeinschaft der Ninjas stoßen; ihn hätten die Ninjutsu-Kämpfer als Meister zu verehren. Als tatsächlich eine Kiste mit einem fremden Säugling an Japans Gestade gespült wird, scheint sich die Prophezeiung zu erfüllen. Doch das rosige Baby entwickelt sich trotz aller Bemühungen zu einem übergewichtigen Tolpatsch – das krasse Gegenbild des gestählten, akrobatischen Ninja-Kämpfers. Regisseur Dennis Dugan setzt auf bewährte Slapstick- und Comedy-Muster, doch funktioniert das nicht recht, weil sich die an sich schon parodistischen Züge des Martial-Art-Genres nicht wirklich parodieren lassen.“(epd-film) UFA-Stern, UT-Kinocenter

Broken Silence Schweiz 1995, R: Wolfgang Panzer, D: Martin Huber, Ameenah Kaplan

Der Regisseur Wolfgang Panzer schickt einen Kartäusermönch aus seinem schweizer Kloster in die weite Welt hinaus, und läßt ihn zusammen mit einer afroamerikanischen Globetrotterin mit Taxi, Bus, Bahn und Schiff durch Indien und Indonesien reisen. Ohne festes Drehbuch fuhren die beiden Schauspieler mit einem kleinen Filmteam die Reiseroute des Films entlang und zusammen entwickelten sie die einzelnen Szenen, je nach den Gegebenheiten und ihren Entdeckungen an den einzelnen Drehorten. Alle wirklich guten Roadmovies haben solch einen dokumentarischen Kern: die Reise wird uns nicht nur vorgespielt, sondern die Schauspieler haben wirklich in engen Bussen gesessen, haben sich am scharfen indischen Essen den Mund verbrannt und wußten nicht, in welchem Bett sie am nächsten Abend schlafen würden. Und Panzer ist es gelungen, die Einsichten in das Seelenleben des weltfremden Mönches und der weltgewandten jungen Frau genauso authentisch und aufregend auf die Leinwand zu bringen wie die javanesischen Vulkanlandschaften und indischen Flußfahrten. (hip) Cinema

D

Dante's Peak USA 1997, R: Roger Donaldson, D: Pierce Brosnan, Linda Hamilton

„Wo anders als im Kino hat man schon die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein, wenn ein Vulkan ausbricht? Die Filmemacher haben offensichtlich gut recherchiert, denn die einzelenen Stadien des Ausbruchs werden sehr detailiert und überzeugend vorgeführt. Dafür ist aber das Drehbuch extrem einfältig. Kein Klischee wird ausgelassen: Natürlich springt ein süßer Hund in letzter Sekunde in Sicherheit, und wenn ein unsympathischer Dickkopf sich nicht evakuieren läßt, weiß jeder, daß er die erste Hälfte des Films nicht übersteht. Ähnlichkeiten mit „Daylight“, dem letzten Tunnel-Disaster-Film, erklären sich dadurch, daß derselbe Autor für beide Skripts verantwortlich ist. Aber ich persöhnlich glaube, daß „Leslie Bohem“ein Computer-Software-Programm ist, denn man mag kaum glauben, daß ein Mensch so formelhaft und unpersöhnlich schreiben kann.“(Christopher Tookey) City, Ufa-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Donnie Brasco USA 1997, R: Mike Newell, D: Al Pacino, Johnny Depp

„Mit Mike Newells „Donnie Brasco“ist das Mafia-Kino am glanzlosen untersten Ende der Hackordnung angekommen. Da erscheint die „Ehrenwerte Gesellschaft“als eine Schutzgemeinschaft talentloser Kleinganoven, die in einer Ecckneipe in Brooklyn herumhängen, ihren Chef (wie jedermann) für ein Arschloch halten, aber (wie jedermann) doch vor ihm kuschen und sich, wenn ihr Mitgliedsbeitrag fällig wird, nicht zu schade sind, Parkuhren zu knacken oder geklaute Tickets für ein Popkonzert zu verscherbeln: Kroppzeug in jedem Sinne. Während Pacinos Tränensäcke allein ganze Geschichten erzählen, stahlt Depps Jungengesicht in purer Unergründlichkeit. Daß der Brite Mike Newell dieser erzamerikanische Kinostück zustande gebracht hat, ist verblüffend.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Dumm gelaufen Deutschland 1997, R: Peter Timm, D: Christiane Paul, Bernd Michael Lade

„Es ist eben alles eine Frage der Perspektive: In Leopardendreß und blonder Schlampenperücke sieht Christiane Peters ein bißchen aus wie Patricia Arquette; und „Karniggel“Bernd-Michael Lade hat durchaus was von Christian Slater, wenn er mit unbewegter Miene hinter dem Lenkrad des knallbunten Cabrios sitzt. Doch leider ist Peter Timms zynische Kriminalkomödie „Dumm gelaufen“keine deutsche „True Romance“- auch wenn der Film stellenweise Hoffnung gibt. Aber dann ersticken Plattheiten und dummdreiste Dialoge die vielversprechenden Ansätze im Keim.“(V. Bleek) City

E

Emma USA 1996, R: Douglas Mcgrath, D: Gwyneth Paltrow, Ewan McGregor

„Die Hauptrolle ist total gut besetzt“, Kristin (15)

Der besondere Reiz der Jane Austin-Filme entsteht durch die saubere, fast märchenhafte Atmosphäre des „merry old England“mit Kleidern, die wie Teewärmer aussehen, noblen Landsitzen und vielen Picknicks in sonnigen Parklandschaften. Die schnippische und letzlich furchtbar snobistische Emma ist auf den ersten Blick keine besonders sympathische Heldin, und der dramatische Sog des Films entsteht dadurch, daß man darauf hofft, daß sie möglichst empfindlich mit ihren törichten Kupplereien Schiffbruch erleidet. Wenn man ihr schließlich doch das typische Happy-end gönnt, mit dem Austin mathematisch genau jedes Deckelchen auf sein Töpfchen setzt, dann liegt das an Gwyneth Paltrow, die Emma so jugendlich, arglos und gutherzig spielt, daß sie selbst von den strengen englischen Kritikern mehr gelobt als getadelt wurde. (hip) Atlantis, UT-Kino

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Jürgen Prochnow

Der Autor Michael Ondaatje hat eine Unzahl von Geschichten in seinen Roman gewoben. „Die Geschichte der internationalen Sahara-Expedition in den dreißiger Jahren. Die Geschichte eines Sikhs in Europa. Die Tragödie einer Liebe.“Anthony Minghellas Verfilmung „schleppt sich eine gute Stunde so dahin. Toskanische Stille, Zweiergespräche, Dreiergespräche, dazwischen Rückblenden. Ein Wüstencamp, ein Sandsturm. Man ahnt nicht, was die Figuren treibt, doch der Film erzählt immer weiter: und dann, und dann... Dann geschieht das Unerwartete: das Wunder.“Denn „irgendwann kommt der Moment, in dem man aufhört, an das Buch zu denken, und nur noch zuschaut. „Der englische Patient“ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von allen Geschichten, die in Ondaatjes Roman vorkommen, erzählt er nur eine einzige. Aber dieser einen verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“(Andreas Kilb, Die Zeit) Schauburg, Gondel, Filmstudio, Casablanca (Ol), Solitaire (Westerstede), Apollo (Whv)

Das erste Semester Deutschland 1996, R: Uwe Boll, D: Radost Bokel, Christian Kahrmann

„Teuer ist das Studentenleben. Um so glücklicher ist Andreas, als ihm sein Opa einen Haufen Geld für die Uni verspricht. Aber es gibt einen Haken: Andreas muß zwei Seminarscheine und eine feste Freundin „nachweisen“. Mittelmäßige deutsche Komödie mit Momo und Benny Beimer" (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter

F

Flirting with Disaster USA 1996, R: David O. Russell, D: Patricia Arquette, Ben Stiller

Mag sein, daß wir im Kino gerade das Entstehen eines neuen Genres beobachten können: des „Adoptionsfilms“. Im Vergleich zu den neuen Filmen von Mike Leigh und Woody Allen ist dieses abgedrehte Roadmovie sicher der leichtgewichtigste und konventionellste, aber neben den beiden alten Hasen kann Russell mit seinem zweiten Spielfilm durchaus bestehen. Er schickt den verklemmten Insektenforscher Mel mit seiner frustrierten Ehefrau und Säugling auf eine Reise durch die USA. Russell läßt einfach möglicht extreme Persönlichkeiten in möglichst absurden Situationen aufeinandertreffen, huscht dabei von einer komischen Szene zur nächsten und überzeugt mit einem überbordenden, leicht chaotischen Stil, bei dem die schönsten Pointen wirken, als wären sie ganz beiläufig aus dem Handgelenk geschüttelt worden. (hip) Atelier

Fräulein Smillas Gespür für Schnee Deutschland/USA 1996, R: Bille August, D: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Vanessa Redgrave

„Total spannend, obwohl er Überlänge hat“, Kristin (15)

„Smilla Jaspersen hält den Tod der sechsjährigen Jesaja nicht für einen Unfall und stellt Ermittlungen auf eigene Faust an. Dabei stößt sie auf zwielichtige Gestalten und dunkle Machenschaften. Die Spur führt von Kopenhagen nach Grönland ins ewige Eis. Aus der anfangs bedrohlichen Stimmung wird in Bille Augusts Bestsellerverfilmung allzuschnell eine reine Kriminalgeschichte, in der Smilla nur noch von einer Entdeckung zur nächsten hastet. Bei soviel Aufdeckungseifer gehen die Geheimnisse und die Spannung schon bald verloren.“(tip) UFA-Palast

G

Die große Käseverschwörung CSSR/Deutschland 1987, R: Vaclav Bedrich

„Drei in einem Kino hausende Mäuse wollen es den Leinwand-Gangstern gleichtun und brechen in einen Käseladen ein. Als sie ihn vollgefressen verlassen wollen, werden sie von der Polizei gestellt, aber der freundliche Ladenbesitzer bietet ihnen Unterschlupf. Ansprechend gezeichneter und mit witzigen Einfällen gespickter Zeichentrickfilm, der auf verschiedenen Ebenen Kinder und Erwachsene unterhält.“(Lexikon des internationalen Films) Atlantis

H

Haben (oder nicht) Frankreich 1995, R: Laetitia Masson, D: Sandrine Kiberlain, Arnaud Giovanientti

„Weil Alice' Job wegrationalisiert wird, verliert sie ihr Selbstvertrauen, den Mut zur Liebe und läuft schließlich vor ihrem ganzen Leben davon. Im fernen Lyon, wo sie niemand kennt, kommt Alice wieder auf die Beine und faßt endlich sogar Zutrauen zu einem scheuen Jungen, der allerdings auch kein Star ist, sondern Bauarbeiter: Kommt mit dem neuen Job die neue Liebe? Wie sich der schlichte, schäbige Arbeitslosigkeitsstoff mit Farbe, Gefühl und Lebendigkeit füllt, macht den überraschenden Reiz dieses Erstlingsfilms von Laetitia Masson aus.“(Der Spiegel) Cinema

101 Dalmatiner USA 1996, R: Stephen Herek, D: Glenn Close, Jeff Daniels, Joely Richardson

„Das Remake aus der Hölle! In dieser Realfilm-Version sprechen die Hunde nicht mehr, sie wackeln nur noch mit den Köpfen und bellen. Und die Menschen, angeführt von Jeff Daniels und Joely Richardson, wandern durch die ganze Angelegenheit mit einem benommenen, ungläubigen Gesichtsausdruck, was man ja auch durchaus nachvollziehen kann. In ihren Eingangszenen als die böse Cruella DeVil zeigt Glenn Close eine gewisse scharlachrote Freude an ihrer eigenen Monströsität. Aber schnell wird der Zauber und die Feinfühligkeit des Zeichentrickfilms von 1961 durch schwerfällige Grobheiten erschlagen. Ist dies jetzt die offizielle Geschäftspolitik von Disney?“(New Yorker) UFA-Palast, UT-Kinocenter, MUWI-Filmkunst (Ol), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

I

Das Imperium schlägt zurück - Special Edition USA 1980/96, R: Irvon Kerschner, D: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher

Auch der zweite Teil der „Star-Wars-Trilogie“wurde aufwendig restauriert sowie mit neuer Tontechnik und Computeranimation aufgepeppt. Europa, UT-Kino, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Independence Day USA 1996, R: Roland Emmerich, D: Will Smith, Bill Pullman, Jeff Goldblum

„Ende bescheuert, Bilder der Raumschiffe sind hell of cool“, Marietta (18)

Eine willkommene Gelegenheit, sich den Film nocheinmal anzusehen, den Tim Burton in „Mars Attacks“so schön persifliert. Emmerich ist halt ein recht simpler Erzähler, der ohne jede Ironie zitiert, im Finale so viel wie möglich herumballert und am liebsten an seinen Spezialeffekten herumbastelt. Aber all das verselbständigt sich diesmal nicht wie in seinen vorherigen Filmen, sondern wird durch ein smartes Drehbuch und die durchweg erstklassigen Schauspieler veredelt. Gerade Emmerichs Naivität ist vielleicht der Grund, warum „Independence Day“nicht nur in den USA solch ein sensationeller Erfolg war. (hip) Modernes

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Auch nach dem dritten Mal war er noch wunderschön“, Jette (18)

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarienette jenseits der Sprache ausdrücken kann - genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Casablanca (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

K

Kleines Arschloch Deutschland 1996, R: Michael Schaak

„Michael Schaaks „Trickompany“, die bereits dem beinharten Werner das Kesseln beibrachte, verhalf dem Titelhelden zu einem animierten Leben. Und leider sieht vieles deshalb auch verdächtig nach „Werner“aus. Wenn das kleine Arschloch (gesprochen von Helge Schneider) über den Friedhof schiebt, hat der Film seine guten Momente; den subversiven, beißenden Witz der Bücher des „Käpt'n Blaubär“-Vaters Moers erreicht er leider nicht. Aber eines verdanken wir diesem Film dann doch: endlich mal an der Kinokasse sagen zu können: Einmal Kino 3, kleines Arschloch!“.“(TV-Spielfilm) UFA-Stern, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Til Schweiger, Jan Josef Liefers

„Eine wunderschöne Musik, Til Schweiger in Höchstform, exorbitant amüsant“, Sven (20)“

„Am Anfang witzig, zum Schluß wiederholt sich alles“, Kristin (15)

„Auch Lausbuben kommen manchmal in den Himmel; das Sterbenmüssen ist offenbar Strafe genug dafür, wie sie über die Stränge schlugen. Hier geht es also um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nah bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben. Weithin, zugegeben, ist diese Actionkomödie ein recht kumpelhaftes Abenteuer, bei dem viele freundliche Frauen immer nur kurz hereinschauen. Doch ebendiese Frauenferne bewahrt den Helden ihre Unschuld: Lausbuben sind und bleiben sie und also unwiderstehelich. Wer will schon beim Sterben der erste sein? Aber so heiteren Herzens sieht man Kinohelden nicht alle Tage zum Himmel fahren.“(Der Spiegel) UT-Kinocenter, UFA-Stern, Solitaire (Westerstede)

Körperkultur im Kurzfilm Deutschland 1996/97, R: diverse

Die fünfzehn Gewinner eines Kurzfilmwettbewerbs zum Thema „Die Zukunft des Körpers“. Darunter ein Animationsfilm mit dem Titel „Die Topsau“, der Experimentalfilm „Bodies & Borders“, in dem Körper- und Zaunbilder miteinander verwachsen, und das intime Portrait des dicken Vaters eines Filmemachers mit dem schönen Titel „Mein Papi“. Schauburg

Der Krieg der Knöpfe Frankreich 1961, R: Yves Robert, D: Jose Berghnmans, Jean Richard

„Packend inszenierter Jugendfilm nach dem Roman von Pergaud; zugleich eine satirische, manchmal bitter sarkastische Schilderung des Provinzmilieus als Brutstätte von Ressentiments und latenter Gewalt.“(Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Krieg der Sterne USA 1977/96, R: Georg Lucas, D: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher

„Die Explosionen sind ganz nett gemacht, die Tiere stammen leider aus Jurassic Park“, Susanne (19)

„Zum zwanzigjährigen Jubiläum wurde Georg Lucas technisch revolutionärer Sci-fi-Klassiker nun mit modernisierten Bild- und Toneffekten aufpoliert. Für ein Budget von ca. zehn Millionen Dollar – was in etwa dem damaligen Gesamtbudget entspricht - wurden von den Effektkünstlern bei Industrial Light & Magic per Computeranimation viereinhalb Minuten neuer „footage“eingefügt - ein humorvolles „Close Encounter“zwischen Jabba und Han Solo. Die dinosaurierartigen Kreaturen wurden ebenso wie diverse weitere außerirdischen Wesen genauer definiert und mobiler gestaltet. Und der finale Angriff der Kampfraumschiffe verliert im neuen Gewand weitgehend seine Videospiel-Ähnlichkeit. Des weiteren verleiht ein neuer digitaler, baßverstärkter und im Surroundsound aufgenommener Soundtrack dem Film ein Du-steckst-mittendrin-Gefühl, wie man es in den siebziger Jahren noch nicht kennen konnte.“(Blickpunkt: Film) Schauburg, UT-Kinocenter, Solitaire (Westerstede), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen), Apollo (Whv)

L

Last Supper USA 1995, R: Stacy Title, D: Cameron Dianz, Ron Eldard

„Der Tod ihres Zufallsgastes, eines gewalttätigen, faschistoiden Truckers, erfolgte noch im Affekt. Doch dann begeistert sich die politisch korrekte Studenten-WG aus Iowa für die Idee, weitere reaktionäre Gestalten auf diese Art aus dem Weg zu schaffen. Ihre wöchentlichen „debate parties“werden für viele Gäste zur Henkersmalzeit. Eine abgedrehte Mischung aus schwarzer Komödie und Thriller, eine intelligente, bitterböse Groteske über politische Selbstgerechtigkeit und Wagenburgmentalität. (tip) Atelier

Das Leben ist eine Baustelle Deutschland 1996, R: Wolfgang Becker, D: Jürgen Vogel, Christiane Paul

„Der eine hat schon mal bessere Zeiten gesehen, dem anderen sind noch nicht einmal die guten Zeiten begegnet. Buddy und Jan werden durch die kreisenden Bewegungen zusammengeführt, die die Menschen in der Stadt umrühren, durchquirlen, wie die Mädchen, die es selten lange bei ihnen aushalten. Aus lauter kleinen Beobachtungen, mit Einschüssen von Witz und Horror, die das Leben ja auch bereithält, setzt sich Beckers Kaleidoskop einer Großstadt zusammen, das nicht ganz dem Lackbild der offiziellen Fremdenverkehrsreklame entspricht. Mit einem unaufdringlich eindrucksvollen Jürgen Vogel ist Wolfgang Becker ein aktueller Zeitfilm von Witz und Wahrhaftigkeit gelungen. Und mit ein paar Bildern vom Buddelplatz Berlin, die haften bleiben: Juten Morjen, Tristesse!“(Berliner Morgenpost) City, Casablanca (Ol)

Lost Highway USA 1996, R: David Lynch, D: Bill Pullman, Patricia Arquette

„Wer rationale Erklärungen für diese faszinierende Reise in die Tiefen des Unterbewußtsein erwartet, wird von Lynch enttäuscht. Denn der Kino-Visionär konfrontiert in seinem Film-Puzzle das Publikum mit einer anderen Welt, auf die sich jeder selbst einen Reim machen muß. Raum, Zeit und Realität sind bloß Spielmaterial, um Themen wie Seelenwanderung, Persönlichkeitsspaltung oder schicksalshafte Kreisbewegungen effektvoll in Szene zu setzen. Zwischen Kafka und Hitchcock, Schizophrenie und Paranoia pendelnd, ist „Lost Highway“ein kompromißloses, wen auch nicht restlos überzeugendes Experiment, das sich als betörendes Beiwerk oder bewußtseinserweiternde Kinodroge interpretieren läßt.“(Bremer) Schauburg

M

Mars Attacks! USA 1996, R: Tim Burton, D: Jack Nicholson, Glen Close, Tom Jones

„Eine Serie von Kaugummi-Sammelbildchen aus den 60er Jahren stand Pate für diese detailverliebte Science-Fiction-Ope. Zugleich wirkt „Mars Attacks!“wie eine unfreiwillige Parodie auf „Independence Day“. Wo der auf eine effektive Mischung aus Spannung und Rührseligkeit setzte, da setzt Burton zum Rundumschlag an: Politik, Busineß, Militär, Fernsehen und White Trash bekommen ihr Fett weg. Statt Helden inszeniert er eitle, selbstsüchtige Deppen. Das ist eher richtungslos, gleichmacherisch, nicht immmer treffsicher, dafür hemmungslos albern, wunderbar geschmacklos und nihilistisch.“(tip) Modernes, UFA-Stern

Mary Poppins USA 1964, R: Robert Stevenson, D: Julie Andrews, Dick van Dyke

„Einer der schönsten Kinderfilme aller Zeiten. „Mary Poppins“ist als Musical so perfekt und originell wie kaum ein anderes, mit einer zeitlosen Geschichte, guten schauspielerischen Leistungen, einer fehlerlosen Mischung von Realfilm und Zeichentrick, wunderschönen Liedern und einem Drehbuch, daß all den Charme der Buchvorlage in die Adaption hinüberrettet. Wenn ihre neue Gouvernante aus der Luft mit dem Regenschirm als Fallschirm heruntergleitet, wissen die Kinder gleich, daß dies kein normales Kindermädchen ist.“(James Monaco) Atelier

Matilda USA 1996, R: Danny DeVito, D: Mara Wilson, Danny DeVito

„Danny DeVitos Verfilmung von Dahls „Mathilda“ist ein wildes Werk ohne jede Sentimentalität. Es steht hemmungslos auf der Seite seiner frühreifen sechsjährigen Heldin gegen ihren Vater Mr. Wormwood, einen korrupten Gebrauchtwagenhändler, ihre bingosüchtige Mutter und Miss Trunchbull, die kinderhassende Sadistin, die Mathildas Schule leitet. Dies ist Dahl als Neo-Dickens mit seiner kleinen Heldin, die ihre telekinetischen Fähigkeiten einsetzt, um für Bildung und Menschlichkeit zu kämpfen. So inszeniert und ausgestattet, daß sie möglichst nah an die Atmosphäre eines Märchenbuchs herankommt, ist diese vergnügliche Komödie über einen Rachefeldzug extrem zweischneidig. Ich könnte sie mir jedenfalls nicht als den angemessenen Film für die Abschlußfeier einer Schule für höhere Töchter vorstellen.“(The Observer) City, UFA-Stern

Michael Collins Großbritannien/USA 1996, R: Neil Jordan, D: Liam Neeson, Stephen Rea, Julia Roberts

„Der Ire Collins organisiert eine Art Guerilliatruppe, die die Briten bekämpft. Gewalt wird mit Gewalt beantwortet, dann schließt Collins 1921 mit den Briten einen Vertrag, der Irland jedoch in den Bürgerkrieg führt. „Michael Collins“ist routiniert inszeniert, die Darsteller überzeugen, doch als die Historie wirklich erhellender Film kann er nicht bezeichnet werden. Und um überzeugendes Helden-Kino zu sein, ist „Michael Collins“zu langfädig, kommen einem die Figuren zu wenig nahe. Letzlich scheitert Jordans Film, dem man ein Bemühen um eine Geschichtskorrektur sicher nicht absprechen kann, aber an seinem Hang zum Romantizismus und daran, daß Hintergründe in vordergründigem Spektakel ertrinken.“(Zoom) City

Mutters Courage Deutschland/Großbritannien 1995, R: Michael Verhoeven, D: George Tabori, Pauline Collins

„Wenn dieser Regisseur nur nicht soviel Angst vor Mutters Courage hätte, die die Courage und die Rettung einer einzelnen ist. Ganz alleine steht Pauline Collins als Elsa Tabori 1944 in Budapest wieder auf dem Bahnhof. Und dann läßt Verhoeven sie mit ihrem Judenstern über den heutigen Kurfürstendamm laufen - antifa-vollkompatibel und pädagogisch wertvoll, und den bayrischen Filmpreis hat es auch eingebracht.“(taz) Gondel

N

Nach Saison - Mostar 1994-96 Deutschland 1997, R: Pepe Danquart u. Mirjam Quinte

Zwei Jahre lang haben Dankwart und Quinte das Schicksal der Stadt verfolgt, in einem gut zweistündigen Dokumentarfilm in Schwarz-weiß. Behutsam nähern sie sich ihrem Objekt, lassen Kinder sprechen, Jugendliche, Erwachsene, Alte - auf beiden Seiten. Die Kamera begleitet den nimmermüden Hans Koschnick, im improvisierten Büro im Hotel, bei Sitzungen mit den Bürgermeistern der Stadt, bei den Einweihungen von Hilfsprojekten. Mit teddybärartiger Kompaktheit tritt er auf. Stets präsent, die Agilität und den Optimismus ausstrahlend, die nötig sind, um an einer Aufgabe nicht zu verzweifeln, die nicht bloß die Lebensverhältnisse bessern, sondern auch die verstockten Haßgefühle der Kriegsparteien aufbrechen soll. (Alexander Musik) Kino 46

P

Paris Was A Women USA/Großbritannien 1995, R: Greta Schiller / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Die Stadt als Muse, als Geliebte, als Hort der Freiheit: Zwischen den Weltkriegen zog Paris zahlreiche, oft lesbische Damen aus ganz Europa und Amerika an, denen ihre Heimat zu eng und bieder geworden war. In Cafes, Bars und literarischen Salons trafen sich Schriftstellerinnen wie Gertude Stein, Colette und Djuna Barnes, Verlegerinnen wie Sylvia Beach und Allround-Dilettantinnen wie die Amazone Natalie Barney, die mehr Ladys vernascht haben soll als mancher Macho-Autor jener Jahre. Aus fast vergessenem Archivmaterial, aus Wochenschauen, Rundfunksendungen, Interviews und Fotografien haben die Dokumentarfilmerinnnen Greta Schiller und Andrea Weiss eine große Hommage an diese Welt der Frauen von der Rive Gauche zusammengestellt.“(Der Spiegel) Kino 46

Peking Opera Blues Hongkong 1986, R: Tsui Hark, D: Cherie Chung Li, Ching Hsia / Originalfassung mit Untertiteln

Tsui Hark hat mit überschäumender Phantasie und Fabulierfreude alles, was er finden konnte, in diesen Film hineingepackt und dabei auch ohne Hemmungen geklaut. So hat er sein Riesenspektakel um Verschwörungen und Theateraufführungen, despotische Militärs und Rebellen im Peking von 1913 als chineastisches Chop-Suey aus traditioneller Peking Oper und Einflüssen des modernen Action-, Slapstick- und Historienkinos zusammengekocht. Durch die Kostüme, leuchtenden Farben und geschminkten Gesichter wird der Film zu einem optischen Genuß. Kein Eastern ohne Kung Fu, aber die Kampfszenen sind mit einer so exakten und ästhetischen Choreographie inszeniert, daß sie schon surreal wirkent. (hip) Kino 46

Pippi Langstrumpfs neueste Streiche USA 1987, R: Ken Annakin, D: Tami Erin

„Nun hat auch Hollywood Pippi Langstrumpf entdeckt. Die Neuauflage ist auf typisch amerikanische Weise bunt, laut und fröhlich. Aber diese moralisierende Mischung aus Abenteuer, Action und Musical vermag einfach nicht zu begeistern. Dafür ist die flügellahme Inszenierung zu uninspiriert und vor allem: Aus dem bewunderungswürdigen Satansbraten ist eine allzu brave Schülerin geworden.“(Fischer Film Almanach) UFA-Palast

R

Ridicule Frankreich 1996, R: Patrice Leconte, D: Charles Besling, Fanny Ardant, Jean Rochefort

Es gab einmal eine Despotie der Lächerlichkeit: Am Hofe von Ludwig XVI. waren kurz vor der französischen Revolution gepuderte Grausamkeiten en vogue, und von diesem sehr sonderbaren Jahrmarkt der Eitelkeiten erzählt Leconte in seinem neuen Film. Er erzählt von einem verarmten Adeligen vom Lande, der seine Unschuld schnell in Versailles verliert, und es dort als schlagfertiger Zyniker schnell zu Ruhm bringt. Außergewöhnlich an diesem Kostümfilm ist, daß er uns das äußerst raffinierte und boshafte Gesellschaftsspiel der Geistesblitze mit viel Esprit analysiert. Leconte inszeniert im Grunde gegen die Konventionen des Genres, und so wirken die Sticheleien und geistreichen Beleidigungen nicht wie Zitate aus längst vergangener Zeit, sondern wie frisch ausgeteilte Ohrfeigen. Und er präsentiert auch immer die Opfer, so daß man hautnah nachempfinden kann, wie tödlich die Pointen verletzen. (hip) Cinema

Rossini Deutschland 1996, R: Helmut Dietl, D: Mario Adorf, Veronica Ferres, Götz George, Heiner Lauterbach

„In der Art, wie Dietl sich und seinesgleichen mutwillig dem Komödiengelächter preisgibt, trifft sich äußerste Koketterie mit äußerster Ehrlichkeit - erlaubt ist das nur und gelingt nur, weil Dietl so alles umarmend in sein Werk verliebt ist, verliebt in die Sprache, in die Schauspieler, in die Komödienlust. Seht her: Da gibt es eine kleine Gesellschaft kennenzulernem, von der man nicht sagen kann, daß sie über sich selbst hinaus etwas bedeute. Wenn dieses Schwabing nicht die Welt ist, gibt es überhaupt keine.“(Der Spiegel) UFA-Stern

Die Rückkehr der Jedi-Ritter USA 1983/97, R: Richard Marquand, D: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fischer

Auch der letzte Teil der „Star-Wars-Trilogie“wurde jetzt aufwendig restauriert und mit neuer Tontechnik und Computeranimation aufgepeppt. Europa

S

Shine – Der Weg ins Licht Australien 1996, R: Scott Hicks, D: Geoffrey Rush, Noah Taylor, Armin Mueller-Stahl, John Gielgud

„it's the best“, Marietta (17)

„ganz nett, aber ein bißchen viel Happy end“, Susanne (19)

Der Regisseur Scott Hicks erzählt hier die wahre Geschichte von David Helfgott, der in den 50er Jahren als Wunderkind am Flügel reüssierte, auf der Bühne nach dem Spielen des berüchtigt schwierigen 3. Pianokonzerts von Rachmaninoff zusammenbrach und nach einer langen geistigen Umnachtung wieder den Weg in die seelische Gesundheit und ans Klavier fand. Das Wunderbare an diesem Film ist es, das er trotz Geisteskrankheit und Davids gescheiterter Weltkarriere alles andere als deprimierend ist. Dafür ist Hicks ein zu romantischer und warmherziger Erzähler. (hip) Schauburg, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)

Space Jam USA 1996, R: Joe Pytka, D: Michael Jordan, Bugs Bunny, Daffy Duck

„Einen explosiven Cocktail aus Wirklichkeit und Cartoonphantasie hat das Team Reitman/Pytka hier gemixt: Wo sich Bob Hoskins noch mit einem einzigen Zeischntrick-Hasen namens Roger Rabitt herumschlagen mußte, wird Michael Jordan, einer moderenen Alice in MTV-Wunderland gleich, ganz in die Welt der Cartoonfiguren verpflanzt. Während am einen Ende der Geschichte die Gummikörper der Tooney Tunes für überbordende Phantasie sorgen. stehen am anderen Ende Basketballspieler, die sich alle selbst spielen, für einen bizarren Realitätskick.“(epd-Film) Ufa-Stern, UT-Kinocenter

Die Story von Monty Spinnerratz Deutschland 1997, R: Michael F. Huse, D: Lauren Hutton, Beverley D'Angelo

„Die Marionetten der Augsburger Puppenkiste ins Kino zu bringen ist prinzipiell eine tolle Idee. Nur ist sie hier leider völlig verschenkt. Mit Blick auf den US-Markt nahm man ein amerikanisches Kinderbuch als Vorlage und verlagerte damit den Aktionsbereich der „fränkischen Muppets“über den großen Teich. Der Charme der Puppen ist dabei anscheinend irgendwo im Hudson River untergegangen.“(V. Bleek) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

T

Twin Town Großbritannien 1997, R: Kevin Allen, Llyr Efans, Rhys Efans, Dorien Thomas

Seine walisische Heimatstadt Swansea präsentiert Regisseur Kevin Allen hier als Sündenpfuhl, komplett mit heruntergekommenen Bordellen, kitschigen Karaoke-Bars, fluchenden indischen Kellnern und netten alten Großmüttern, die süchtig nach psychedelischen Pilzen sind. Nicht nur vor dem sehr schwarzen, britischen Humor muß man Feingeister bei diesem Film warnen: Mit über 500 sogenannten „F-Wörtern“hat „Twin Town“wohl Anrecht auf einen Platz im Guiness-Buch der Weltrekorde. Die Helden des Films sind die Brüder Julian und Jeremy Lewis, die einen Privatkrieg gegen die Unterwelt des Städtchens vom Zaume brechen, und dabei so schwachsinnig, respektlos und amoralisch agieren, daß sie natürlich unbesiegbar bleiben. Sie sind Comic-Figuren, eine walisische Version von Beavis & Butthead, die von den Brüdern Llyr und Rhys Ifans ohne Rücksicht auf Psychologie und Glaubwürdigkeit mit frohgemuter Garstigkeit und ständig bekifftem Blick auf die größten Lacher hin gespielt werden. (hip) Schauburg

V

Vertrauter Feind USA 1997, R: Alan J. Pakula, D: Brad Pitt, Harrison Ford

„Wer ein rechtschaffender Ire ist, läßt einen Landsmann in der Fremde nicht verkommen. So gibt der New Yorker Streifenpolizist Harrison Ford Brad Pitt, der frisch aus Belfast gekommen ist, eine Bleibe. Daß das keine gute Idee ist, zeigt der Film. Pitt entpuppt sich als IRA-Untergrundkrieger, der in den USA eine Ladung Raketen beschaffen soll. Als der brave Ford das spitzkriegt, wird einerseits aus dem Krimi ein tränenschweres Männerfreundschaftdrama und geht andererseits ein so mächtiges Geballer los, daß der Krieg in Belfast fast idyllisch erscheint.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

14 Tage lebenslänglich Deutschland 1996, R: Roland Suso Richter, D: Kai Wiesinger, Michael Mendl, Sylvia Leifheit

„Für Roland Suso Richters sehenswertes Knastpsychodrama magerte Kai Wiesinger deutlich ab; auch optisch wollte er sich deutlich von seinem bisherigen „Softie“-Image distanzieren. Um seine verschuldete Kanzlei medienwirksam ins Gespräch zu bringen, akzepiert der arrogante Junganwalt Wiesinger eine Erzwingungshaft von 14 Tagen für nichtbezahlte Parktickets. Doch kurz vor seiner Entlassung wird in seiner Zelle eine große Menge Kokain gefunden, und er wird zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Er weiß, daß er reingelegt worden ist. Und er ahnt auch, von wem ...“(Tv-Spielfilm) City, Ufa-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

W

Wer ist Mr. Cutty? USA 1996, R: Donald Petrie, D: Whoopi Goldberg, Diane Wiest, Eli Wallach

„Was haben sich die Produzenten dieser vorhersehbaren und erschreckend witzarmen Hochfinanzkomödie gedacht? In der Tradition (aber nicht der Klasse) von „Tootsie“und „Mrs. Doubtfire“schlüpft Whoopi Goldberg in die Doppelrolle. Als Laurel Ayres hat sie zwar ein Händchen an der Wall Street, aber auch das falsche Geschlecht. Sie erfindet den Geschäftspartner Robert Cutty, läßt sich schließlich zum Mann ummodeln und geigt allen Chauvinisten die Meinung. Man weiß nicht, was unglaubwürdiger ist: das Make-up oder die Moralpredigt.“(TV-Spielfilm) UFA-Palast

William Shakespeares Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrmann, D: Leonardo DiCaprio, Claire Danes

„Total geil – ein bißchen abgedreht, aber guuut“, Kristin (15)

„Kinder reicher Eltern, die in großen Schlitten durch die Gegend fahren und sich kleine Schießereien liefern: Wie bei der zufälligen Begegnung an der Tankstelle, die dann in Flammen aufgeht – Auftakt für „William Shakesspeare's Romeo & Julia“. Regisseur Baz Luhrmann spielt ironisch mit Versatzstücken aus der elisabethanischen wie der heutigen Zeit. Die Geschichte von Romeo und Julia wird von einer farbigen Ansagerin im Fernsehen präsentiert, wo – und das ist überhaupt der Clou des ganzen Films – allerdings Original-Shakespeare gesprochen wird. Luhrmanns Film ist eine echte Teenage-opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt.“(taz) UT-Kinocenter, Ufa-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)/ im UFA-Palast in der Originalfassung ohne Untertitel

Y

Young Collection Bremen und umzu 1995/97

Kurzfilmabend des Bremer Filmbüros mit 12 Produktionen aus den Bereichen Experimentalfilm, Spielfilm, Animation und Dokumentation. Kino 46

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