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Unesco-Preis für Chinesin

■ Ehrung für gefangene Journalistin Gao Yu am Welttag der Pressefreiheit

Bilbao (dpa) – Ungeachtet des diplomatischen Drucks aus Peking hat die UN-Kulturorganisation Unesco die inhaftierte chinesische Journalistin Gao Yu am Wochenende mit dem Internationalen Preis der Pressefreiheit ausgezeichnet. Anstelle der 53jährigen Preisträgerin, die wegen ihrer Haft an der Zeremonie nicht teilnehmen konnte, nahm Timothy Balding, der Präsident des Weltverbandes der Zeitungen, die erstmals vergebene Auszeichnung im spanischen Bilbao am Welttag der Pressefreiheit entgegen.

Der Unesco-Generalsekretär Federico Mayor Zaragoza räumte bei der Preisübergabe am Samstag ein, daß die Auszeichnung der Dissidentin die chinesische Führung verärgert habe. Er bedauerte die Haltung der Regierung in Peking und sagte: „Wir alle müssen begreifen, daß wir nicht auf Mittel der Gewalt zurückgreifen können.“ Mit der Vergabe der mit 25.000 US-Dollar dotierten Auszeichnung an Gao Yu habe die Unesco jeder Form der Gewalt eine Absage erteilen wollen.

Nach einer US-Studie verschlechterten sich die Bedingungen für die Pressefreiheit im vergangenen Jahr. Insgesamt seien 1996 im Vergleich zum Vorjahr in 58 von 187 Ländern die Medien durch die Regierungen verstärkt gegängelt worden, heißt es in der in New York vom Freedom House veröffentlichten Untersuchung. Die Arbeit der Journalisten hat sich danach vor allem in Kirgistan, Bahrain, Äthiopien, Niger, Sambia und bei der palästinensischen Autonomiebehörde verschlechtert. In Hongkong sei die Presse nur noch als „teilweise frei“ zu bezeichnen.

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