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GastkommentarBremen braucht Scherf!

■ Er ist das Licht in de Hoffnungslosigkeit

Scherf ist ein guter Bürgermeister. Wer auf den Justizsenator schlägt, darf nicht den Bürgermeister treffen. Als senatorischer Traumtänzer allerdings hat Henning Scherf lange Nachwirkung. Ob es die antizyklische Personalpolitik war, die Bremens Verwaltung aufblähte, die Neuordnung der Sozialen Dienste, die Chaos stiftete, oder die Schulautonomie unter Einschluß der Arbeitszeitregelung für Lehrer, die jetzt verwirrt, stets mußten Nachfolgerinnen und Nachfolger die guten Taten des Chaosstifters Scherf ausbaden. Die Spur des Justizsenators wird dieser Tage sichtbar.

Für die Sünden des Senators Scherf muß es aber ein Generalpardon geben, weil Bremen ihn als Bürgermeister braucht. In diesem Amt kann endlich Frucht bringen, was ihm in den Ressorts hinderlich war: seine Gabe, Realitäten zu negieren und mit Charme eine eigene Wirklichkeit zu stiften. Wer sonst könnte in der Hoffnungslosigkeit des bankrotten Stadtstaates noch Identität vermitteln?

Als Bürgermeister von Bremen hat Scherf die Rolle seines Lebens gefunden. Mit barocken Gesten und pastoraler Segnungskraft beschwichtigt er die ängstlichermn Parteien. Scherf glaubt auch in Endzeiten an sich selbst. Bremen braucht das! Mach weiter Henning, aber höchstens mit dem Ressort kirchliche Angelegengheiten nebenbei! Horst-Werner Franke,

als Bildungssenator über Jahre Scherfs Kollege im Senat

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