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Terezin-Oper

■ Aufführung von Hans Krasas Kinderoper „Brundibar“ in Hamburg

Die Bedingungen, unter denen die Menschen im KZ Theresienstadt Musik machen durften, sind heute nicht mehr nachzuempfinden. Erst recht nicht das, was diese Musik den Gefangenen damals bedeutet hat. Wenn sich die „Initiative Hans Krasa“ trotzdem für die Wiederbelebung der dort entstandenen und aufgeführten Werke einsetzt, dann sowohl, um das Gedenken an den Komponisten wachzuhalten, als auch um seinen Kompositionen den Platz im Konzertleben zu sichern, der ihnen gebührt.

Dieser Initiative ist es auch zu verdanken, daß jetzt Krasas Kinderoper Brundibar im Theater an der Marschnerstraße zu sehen ist. Das Stück gehört neben Viktor Ullmanns Erwachsenenoper Der Kaiser von Atlantis zu den bekanntesten Tondokumenten aus Theresienstadt.

Der Zemlinsky-Schüler Krasa und sein Librettist Adolf Hoffmeister schildern darin mit einfach-eingängigen Mitteln den Kampf zweier Kinder gegen das Böse, verkörpert durch den Leiermann Brundibar. Unterstützt werden sie dabei von guten Mächten, die ihnen in Tiergestalt zur Hilfe kommen.

Während Krasas übrige Werke erst in letzter Zeit wiederentdeckt werden, kam seinem Brundibar seit jeher eine besondere Stellung zu, wohl auch, weil es 1944 als Schaustück für den Nazi-Propagandafilm Der Führer schenkt den Juden eine Stadt herhalten mußte. Krasa selbst hat dies allerdings nichts mehr geholfen. Er wurde, wie die meisten an den Aufführungen des Stückes Beteiligten, nach Auschwitz deportiert und in den Gaskammern ermordet.

Jörg Königsdorf

Heute und morgen, 17, Montag 19.30 Uhr, Theater an der Marschnerstraße, Marschnerstraße 46

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