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Profis Prügel angedroht

■ HSV nach Abschluß-1:1 bei Düsseldorf 13. und damit für den UI-Cup qualifiziert

Es war das Saisontor mit dem längsten Anlauf. Acht Monate hatte Uwe Jähnig verletzungsbedingt nicht spielen können, am letzten Spieltag kam der 27jährige HSV-Profi in Düsseldorf doch noch zu einem Einsatz. Der Auftritt des ehemaligen Dresdners war gelungen: Bereits nach 80 Sekunden traf er zum 1:0. „Das tat gut“, befand Jähnig danach, „ich freue mich.“

Das konnte man von den – teilweise auf Spielerkosten – mitgereisten HSV-Fans nicht behaupten. Einige Anhänger bewarfen die Kicker nach Abpfiff mit wassergefüllten Luftballons. Trotz Erreichen des UI-Cups waren die Fans („Danke für nichts“) noch immer reichlich sauer auf die ganze Bagage, ausgenommen den Vorstandsvorsitzenden Uwe Seeler und den entlassenen Coach Felix Magath. Zwei Randalierer mußten von der Polizei sogar aus dem Kabinengang vertrieben werden. Das ging Seeler dann doch zu weit, der wegen der „absolut verkorksten Saison“durchaus Verständnis für den Frust der Fans aufbrachte: „Aber Unmut darf nie so weit führen, daß Spielern Prügel angedroht wird.“

Das wird auch der neue Trainer Frank Pagelsdorf so sehen, obgleich seine Untergebenen schon vor dessen offiziellen Amtsantritt nicht auf den Ex-Rostocker gehört haben. „Der UI-Cup ist absoluter Schwachsinn und stört nur die Vorbereitung auf die neue Saison“, hatte Pagelsdorf gewarnt – vergebens. Der HSV überholte mit dem 1:1 noch Aufsteiger Bielefeld und will nun über den UI-Umweg in den UEFA-Cup. Von 60 Teilnehmern qualifizieren sich die besten drei.

Los geht es für den HSV im „Cup der Guten Hoffnung“am 21./22. Juni auf Island. Weitere Gegner kommen aus Dänemark (Heimspiel) und Litauen (Auswärtsspiel). Am 19. Juli ist im Volksparkstadion die letzte Vorrundenpartie gegen Samsunspor aus der Türkei. Bei Gruppensieg folgen noch Halbfinale, dann vielleicht sogar das Finale; beide jeweils mit Hin- und Rückspiel. cleg/dpa

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