: Unterm Strich
Die Gutenberg-Galaxis lebt. „Das Buch war lange bekannt, aber niemand hat gemerkt, daß es eine Gutenberg-Bibel ist“, sagte der Leiter der Nordelbischen Kirchenbibliothek in Hamburg, Joachim Stüben, zum Fund einer Gutenberg-Bibel aus dem 15. Jahrhundert. „Alle dachten, es sei ein Buch aus einer späteren Zeit.“ Das kostbare Stück stammt aus der Bibliothek des Rendsburgers Marquard Gude (1635–1689), dem eine der zu seiner Zeit größten privaten Büchersammlungen gehörte. Die berühmten, von Johannes Gutenberg gedruckten zweibändigen Bibeln gelten als erstes Großprojekt des Buchdrucks. Die Prüfung des Wasserzeichens und des Zeilenumbruchs sowie ein Faksimile-Vergleich, unter anderem in der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin, hätten jedoch inzwischen zweifelsfrei ergeben, daß der sensationelle Fund eine echte Gutenberg-Bibel sei, sagte Stüben.
Weltweit waren bisher 48 der in lateinischer Sprache verfaßten Gutenberg-Bibeln bekannt, von denen laut Stüben 20 komplett erhalten sind. Die Rendsburger Bibel hat mit 150 Seiten etwa noch die Hälfte des Originalumfangs, und der ursprüngliche Einband ist ebenfalls erhalten geblieben. Eine vollständig erhaltene Gutenberg-Bibel sei bei einer Auktion für vier Millionen Dollar versteigert worden. Etwas preiswertere Weisheiten sind nächste Woche in Berlin zu erhalten. Die Bücher von Carlos Castaneda, u.a. „Die Lehren des Don Juan – ein Yaqui-Weg des Wissens“ und die „Kunst des Pirschens“ etc., waren für viele so etwas wie eine Art Gutenberg-Bibel. Jetzt kommt er, um daraus vorzulesen, oder besser: per Mitmachkurs zum Workshop einzuladen. Vom 27. bis 29 Juni steigt die Show in der Max-Schmeling- Halle in Prenzlauer Berg. Die drei Tage mit dem Meister kosten erdennahe 980 Mark. Anmelden muß man sich unter folgender Handy- Nummer: (0171) 280 23 45
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