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Zum Heizen

„Einen umweltpolitisch wichtigen Schritt“glaubt Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) gestern gemacht zu haben, mit der Grundsteinlegung für ein Heizwerk im Hafen. GAL-Energieexperte Holger Matthews kritisierte den Ofen als „Grabstein einer fortschrittlichen Energiepolitik“. Längst sei bekannt, daß eine ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Energiepolitik die gleichzeitige Strom- und Wärmeerzeugung efordere. Die Anlage dient der Fernwärme-Versorgung in Hamburg. Das alte, stromproduzierende Heizkraftwerk im Hafen soll abgerissen werden. Damit gehen dem Hamburger Kraftwerkspark 170 Megawatt nichtatomare Produktionskapazitäten verloren – drei Viertel der Leistung des AKW Stade. Matthews: „Hier läßt offenbar PreussenElectra mit seinem Stromüberschuß ebenso grüßen wie der Hamburger Atomsenator, der dringend Strom aus den vier AKWs mit Hamburger Beteiligung absetzen will.“Die Erbauer der Anlage, die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW), verweisen auf die hohen Kosten für eine gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion. Da der Ofen nur an kalten Tagen gebraucht werde, hätten sich diese Investitionen nicht gelohnt. Gegenvorschlag Matthews': Mehr Haushalte an das ökologisch sinnvolle Fernwärmenetz anschließen. Dann wäre der Ofen länger ausgelastet, die Investitionen für die Stromproduktion wären bald wieder eingespielt. fis

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