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Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Alle Sagen: I Love You USA 1996, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Dew Barrymore, Julia Roberts, Tim Roth

„Everyone Says I Love You“läßt schon Schlimmes vermuten, wenn man das Statement von Woody Allen im Presseheft liest: Er wollte „amüsantes, unterhaltsames Konfekt“machen. Dies sei ein „derber Film, fast wie ein Cartoon, mit komischen Charakteren, die größer als im Leben sind“. Es ist immer ein schlechtes Zeichen wenn ein Filmemacher klingt wie seine oberflächlichsten, selbstgefälligsten Kritiken, aber dies ist halt auch ein oberflächlicher, selbstgefälliger Film. Allen entpuppt sich hier als schlimmer Snob, und seine hochgerühmten geographischen Aufbrüche aus dem heimatlichen Manhattan nach Paris und Venedig können kaum als wirkliche Neuanfänge gelten. Allen modelliert beide Städte in Versionen seines eigenen Terrains um, die fast ausschließlich von reichen New Yorkern bewohnt werden. Der oberflächlich europhile Allen war nie so nah zu dem berühmten Cartoon von Saul Steinberg, in dem die Welt nur die rudimentären Ränder von Manhattan bildet. Und bei der Verwendung von Musicalnummern – bei denen die Filmfiguren plötzlich zu singen anfangen, begleitet von Juwelieren, Krankenschwestern, und sogar Phantomen – hat auch Allen keine neue Lösung dabei gefunden, die Erzählung um die Musik herum zu strukturieren: Die Shownummern und ihre angestrengte Heiterkeit erinnern verdächtig an die Werke von Dennis Potter wie „The Singing Detective“oder „Pennies from Heaven“. Wenn man diese abgekupferten Musical-Elemente und das Inseldenken des New Yorker Stadtneurotikers aus dem Film herausnimmt, bleibt nur eine von jenen leichtgewichtigen moralischen Komödien übrig, die die französischen Routiniers für die Hälfte des Geldes und mit viel weniger Brimborium zustandebringen.“(Sight and Sound) Filmstudio

Anaconda USA 1997, R: Luis Llosa, D: Jennifer Lopez, Ice Cube, Jon Voight

Die Schlange ist mit allerlei Mythen und Legenden belastet, sie genießt nicht gerade den besten Ruf, aber das hat sie nicht verdient: Daß sie als eine Art gelenkige Riesenwurst, bar jeder Persöhnlichkeit, im und am Amazonas aufs dümmste Freund und Feind umringeln und verschlucken muß. Regisseur Luis Llosa erzeugt den Horror im Dschungelgestrüpp hauptsächlich durch gefährlich klingende Musik und hat eigentlich nur einen Trost zu bieten: Den erfreulich zwielichtigen Jon Voight, der als gestandeter Anacondafänger zu einer Gruppe Dokumentarfilmer stößt und ein bißchen Böses auch in ihnen weckt.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter / im UFA-Palast auch in der Originalfassung ohne Untertitel

Aus dem Dschungel in den Dschungel USA 1997, R: John Pasquin, D: Tim Allen, Sam Huntington, Martin Short

„Wie „Das Bankentrio“, „Noch drei Männer, noch ein Baby“und „Daddy Cool“basiert auch dieser Film auf einer französischen Erfolgskomödie. Vorlage ist Herve Paluds „Little Indian“, der mit über sieben Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film des Jahres 1994 war. Ein Börsenmakler reist in den venezuelanischen Regenwald, um seine Ex-Frau zur Unterzeichnung der Scheidungspapiere zu veranlassen. Im Busch angekommen, macht er die bestürzende Entdeckung, daß er Vater eines 13jährigen Sohnes ist, der alsbald seinen Erzeuger nach New York begleitet. Dort entwickelt sich das übliche Kultur-Crash-Chaos. Ein netter, harmloser Familienspaß, der sich nur durch sein US-Kolorit vom Original unterscheidet.“(Cinema) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

B

Bandits Deutschland 1997, R: Katja von Garnier, D: Nicolette Krebitz, Katja Riemann, Jasmin Tabatabai

Die Regisseurin des Films, Katja von Garnier, 30, ist ein Hot Spot. Ihren ersten Film „Abgeschminkt“, den sie als eine Art Übung während ihres Studiums an der Münchener Filmhochschule drehte, sahen 1,3 Millionen Kinogänger. Da ist es schwer, sich mit dem zweiten Streich selbst zu übertreffen. „Bandits“ist die Geschichte einer Frauen-Knast-Band auf der Flucht – schneller, bunter, weiblicher als übliche deutsche Kinokost.“(Der Spiegel) City, Schauburg, Casablanca (Ol)

Batman & Robin USA 1997, R: Joel Schumacher, D: George Clooney, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman

„Wie ein verwundeter Jeti schleppt sich „Batman & Robin“durch mit Eiszapfen verhangene Kulissen, Trockeneis-Nebel und würgende Dschungel-Lianen, bevor er in einem gefrorenen Haufen verendet. Leider findet dieser Abgang schon 20 Minuten nach dem Beginn des Filmes statt, wodurch die Zuschauer etwa 106 lange Minuten in der Kälte stehen müßen. Wenn sie sich in dieses Terrain vorwagen wollen, empfehle ich einen langen Winterschlaf. In Akiva Goldmans dramaturgisch frostigem Drehbuch müssen Batman und seine unverwüstlichen Kumpanen Robin und Batgirl Gotham City vor einer doppelten Gefahr retten: Dem gepanzerten, frostblütigen Mr. Freeze, dessen mächtige Eisgewehre seine Gegner totgefrieren können, und einer giftigen, mit Lianen geschmückten Verführerin namens Poison Ivy, deren Kuß tödlicher ist als ein Wochenende in Tschernobyl. Die Prämisse ist weit unter Null, aber eine Gelegenheit für groteske Kreativität. Aber für den Regisseur Joel Schuhmacher, der früher Schaufenster dekorierte, zählen bei Filmen nicht Themen sondern Schemen. Er arrangiert und choreographiert seine Schauspieler so, als seien sie Schaufensterpuppen. Und er ersetzt die schaurige Düsterkeit von Bob Kanes Batman-Comic-Serie durch viel dümmlichen Frohsinn.“(International Herald Tribune) UFA-Stern, UT-Kinocenter

Bullets over Broadway USA 1994, R:Woody Allen, D: Dianne Wiest, John Cussack, Jennifer Tilly

„Lust und Liebe, Freundschaft und Fremdgehen, Sex und unerfüllte Sehnsüchte sind Woody Allens Lieblingsthemen. Doch in seinem 24. Film liefert er keinen bloßen Frontbericht vom Kampf der Geschlechter. Diesmal hat er sich das jüdisch geprägte Theatermilieu als Zielscheibe ausgesucht. Untermalt vom Jazz und Swing der 20er Jahre karikiert er eitle Diven, wehleidige Dandys und selbsternannte Künstler. Gut, daß wenigstens ein paar Gangster echtes Leben in den Boheme-Zirkus bringen und sich ein Killer als wahrer Kreativer zeigt. Die üppige Ausstattung, die pointenreichen Wendungen der Geschichte und nicht zuletzt die Schauspieler machen den Film zum Vergnügen.“(TV-Spielfilm) Gondel, Atelier

C

Chasing Amy USA 1996, R: Kevin Smith, D: Ben Affleck, Joey Lauren Adams

„Eigentlich wäre diese Geschichte der ideale Stoff für Talkshows wie „Arabella“: Junger, erfolgreicher Comiczeichner verliebt sich in junge, bildhübsche Comiczeichnerin. Nur daß Holden Hetero und Alyssa eine überzeugte Lesbe ist, was die Sache ein wenig erschwert. Doch trotz der Warnungen seines besten Freundes und Co-Zeichners Banky versucht Holden, bei Alyssa zu landen. Und tatsächlich entwickelt sich eine Freundschaft. Nach der großartigen Kioskfarce „Clerks“und der weithin unterschätzten Teenieklamotte „Mall Rats“unterstreicht Regisseur Kevin Smith mit „Chasing Amy“seine Bedeutung als Filmemacher der kommenden Generation. Andere hätten aus dieser Konfliktkonstellation ein wahlweise furchtbar kitschiges oder nervig gesellschaftskritisches Werk gestrickt. Doch Smith beweist einmal mehr, daß er sich in verqueren Liebesdingen genauso gut auskennt wie in den oft abstrusen Fanzirkeln der Comicwelt. Für „Clerks“- und Comicfans – egal ob Homo oder Hetero – könnte „Chasing Amy“zum ultimativen „Date-Movie“werden.“(Volker Bleeck) UFA-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Con Air USA 1997, R: Simon West, D: Nicolas Cage, John Malkovich

„Wer mitfliegt, zurre Sicherheitsgurt und Kotztüte fest, denn die neue machomanische Flugnummer von Produzent Jerry Bruckheimer („Top Gun“, „The Rock“) und Regisseur Simon West stürzt mit allen pyrotechnischen Schikanen ins cinematische Sommerloch. Selbst die Crew aus glanzvollen Charakterdarstellern hebt den Luftheuler kaum in höhere Schichten: Die Knackis Nicolas Cage, John Malkovich, Ving Rhames und Steve Buscemi gehören zu einer gefährlichen Flugschar, die in eine neue Hochsicherheitsanstalt verlegt werden soll. Die schweren Jungs entführen das fliegende Knastzimmer, und die Action-Apotheosen tosen. Ein, zwei Frauen sind auch an Bord, sie bringen, dramaturgisch nötig, das Element des Weiblichen ein – hormonell gesehen, reichen die häufigen Explosionen völlig.“(Der Spiegel) Ufa-Stern, UT-Kinocenter

D

Die Dicke Vera USA 1996, R: Howard Franklin, D: Bill Murray, Anita Gilette, Linda Fiorentino

Der Komiker Bill Murray braucht schon ein dickes Fell. Diesmal wird er nicht von ewig grüßenden Murmeltieren, sondern von einer korpulenten Zirkus-Elefantin geplagt. Vera, einziges Erbstück seines verstorbenen Vaters, bringt das durchtrationalisierte Leben des zynischen Motivationstrainers ziemlich aus den Fugen. Da die Gags größtensteils vorhersehbar sind und ähnlich subtil wie die Fußspuren der Protagonistin, geht dem Roadmovie, das sich quer durch Amerika wältzt, ziemlich schnell die Puste aus.“(tip) Schauburg

Dizzy Gillespie: A Night in Havanna USA 1988, R: John Holland

„It doesn't hurt“, antwortet Dizzy Gillespie verschmitzt auf die Frage, die ihm sicher schon tausendmal gestellt wurde, nämlich wie er es beim Trompetenspielen anstellt, Backen und Hals aufzublähen wie ein Ochsenfrosch. Der Dokumentarfilmer John Holland hat aus verschiedenen Interviews und Beobachtungen ein wunderschönes Portrait des kleinen, großen Musikers gezeichnet. Äußerer Anlaß war Dizzy Gillespies Besuch in Kuba zur Eröffnung eines Jazz-Festivals in Havanna. Holland ist mit der Kamera dabei, wenn der kleine Dizzy im Matrosen-Outfit den großen, alten Kämpfer Fidel im Guerilla-Dress umarmt oder beim ausgelassenen Tanz des Ensembles Folkloristica National. Gillespie hat es geschafft, in der Musik selbst die höchsten Rauschzustände zu entwickeln. Und deshalb sind die schönsten Szenen im Film die, wo Holland ihn bei seiner Arbeit mit dem Orchster beobachtet. Disziplinierte Kontrolle, wache Aufmerksamkeit und ein unglaubliches Gefühl für Rhythmik strahlen seine Aktionen aus. Ein rundherum gelungenes Portrait.“(taz) Kino im Stadtwald – Open Air im Haus am Walde

Der Dummschwätzer USA 1997, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Maura Tierney, Jennifer Tilly

„Es ist nicht furchtbar originell, einen Rechtsanwalt als zwanghaften Lügner darzustellen – immerhin verdient er, nach Ansicht der meisten Leute, damit sein Geld. Regisseur Tom Shadyac nutzt geschickt das Potential seines Stars, ohne den Fehler zu machen, Carreys Fratzenschneiderei zu sehr auszukosten. Das Ergebnis ist eine durch und durch nette Familienkomödie mit Moral zum Mitnehmen.“(TV-Spielfilm) UT-Kinocenter

E

En avoir (ou pas) Frankreich 1995, R: Laetitia Masson, D: Sandrine Kiberlain, Arnaud Giovanientti / Originalfassung mit Untertiteln

„Haben (oder nicht)“macht allen Unterschied für Sein und Bewußtsein, wie die junge Arbeiterin Alice erfahren muß: Weil ihr Job (am Fließband einer Fischkonservenfabrik in der Normandie) wegrationalisiert wird, verliert sie ihr Selbstvertrauen, den Mut zur Liebe und läuft schließlich vor ihrem ganzen Leben davon. Im fernen Lyon, wo sie niemand kennt, kommt Alice wieder auf die Beine und schließt endlich sogar Vertrauen zu einem scheuen Jungen, der allerdings auch nicht der erträumte Star ist, sondern Bauarbeiter. Wie sich der schlichte, schäbige Arbeitslosenstoff mit Farbe, Gefühl und Lebendigkeit füllt, macht den überraschenden Reiz dieses Erstlingsfilms von Laetitia Mason aus und seinen Zauber die Hauptdarstellerin Sandrine Kiberlain, die graziös und langhalsig wie ein gerupftes Schwänchen durch das Leben flattert.“(Der Spiegel) Kino 46

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Jürgen Prochnow

Der Autor Michael Ondatje hat eine Unzahl von Geschichten in seinen Roman gewoben. „Die Geschichte der internationalen Sahara-Expedition in den dreißiger Jahren. Die Geschichte des Minensuchkorps der Britischen Armeee. Die Geschichte eines Sikhs in Europa. Die Tragödie einer Liebe.“Anthony Minghellas Verfilmung „schleppt sich eine gute Stunde so dahin. Toskanische Stille, Zweiergespräche, Dreiergespräche, dazwischen Rückblenden. Ein Wüstencamp, ein Sandsturm. Man ahnt nicht, was die Figuren treibt, was ihre Schicksale zusammenhält, doch der Film erzählt immer weiter: und dann, und dann... Dann geschieht das Unerwartete: das Wunder.“Denn „irgendwann kommt der Moment, in dem man aufhört, an das Buch zu denken, und nur noch zuschaut. „Der englische Patient“ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von allen Geschichten, die in Ondaatjes Roman vorkommen, erzählt er nur eine einzige. Aber dieser einen verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“(Andreas Kilb, (Die Zeit) Atelier

F

Fräulein Smillas Gespür für Schnee Deutschland/USA 1996, R: Bille August, D: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Vanessa Redgrave

„Smilla Jaspersen hält den Tod der sechsjährigen Jesaja nicht für einen Unfall und stellt Ermittlungen auf eigene Faust an. Dabei stößt sie auf zwielichtige Gestalten und dunkle Machenschaften. Die Spur führt von Kopenhagen nach Grönland ins ewige Eis. Aus der anfangs bedrohlichen Stimmung wird in Bille Augusts Bestsellerverfilmung allzuschnell eine reine Kriminalgeschichte, in der Smilla nur noch von einer Entdeckung zur nächsten hastet. Bei soviel Aufdeckungseifer gehen die Geheimnisse und die Spannung schon bald verloren.“(tip) UFA-Stern

G

Georgia USA 1996, R: Ulu Grosbard, D: Jennifer Jason Leigh, Mare Winningham

„Georgia“, eine niederschmetternde Studie von familiärer Rivalität, ist die Geschichte von zwei als Sängerinnen gegeneinander konkurrierenden Schwestern. Erwarten sie keine schwesterliche Solidarität oder geschlechtsspezifische Verallgemeinerungen. Geschrieben mit einem genauen Ohr von Barbara Turner (Leighs Mutter) und von Ulu Grosbard mit großer emotioneller Wahrhaftigkeit inszeniert, ist dies ein nachhallender, und kompromißlos eigenwilliger Film. Jeder, der jemals in eine Liebe-Hass-Beziehung mit einem Bruder oder einer Schwester gefangen war, wird des öfteren zusammenzucken, weil er viele Situationen so genau wiedererkennt.“(Time Magazin) Kino 46

Gridlock'd – Voll drauf USA 1996, R: Vondie Curtis Hall, D: Tim Roth, Tupac Shakur

„Auf einer Bank im Detroiter Krankenhaus lümmeln zwei Junkies, ihre Freundin liegt im Drogenkoma. Der Schreck darüber sitzt tief, Spoon (Rapper Tupac Shakur, kurz nach Drehschluß erschossen) und Stretch (Tim Roth) beschließen, sich dem öffentlichen Entziehungsprogramm anzuvertrauen. Das aber ist ähnlich unerreichbar wie Kafkas Schloß und so betrachtet das bürokratiegeschädigte Publikum voller Anteilnahme die beiden tapferen Drogisten, die nicht nur einer gesteßten Obrigkeit, sondern auch Killer-Dealern in die Quere kommen. Vondie Curtis Halls Regiedebüt ist so lebendig und wahnwitzig wie seine Helden, die nie, trotz mieser Realität, in Selbstmitleid ersticken.“(Der Spiegel) Schauburg

H

Hip Hop Hood USA 1996, R: Paris Barcley, D: Shawn Wayans, Marlon Wayans, Tracey Cherele Jones

„Eine Parodie auf afroamerikanische Ghetto-Dramen, die keine erkennbare Handlung bietet, sondern eine mit poulärer schwarzer Rapmusik aufgepeppte Sketch-Parade im Stil von Comedy-Shows des US-Fernsehens. Zwei Teenager ziehen durch eine bizarre Umwelt voller verrückter Figuren, allesamt Karikaturen jener Typen, die tatsächlich die hier parodierte Nachbarschaft bevölkern. Die mit derben Geschmacklosigkeiten gepfefferten Erlebnisse der Hauptfiguren wirken nicht sehr witzig, sondern eher albern.“(tip) UFA-Stern

I

In Sachen Liebe USA 1997, R: Griffin Dunne, D: Meg Ryan, Matthew Broderick

„Stellen Sie sich vor, Sie wären Regisseur. Wen würden Sie als deftige Mischung aus dem Rüpel-Mädel Tank Girl und der Hobel-Braut Barb Wire besetzen? Griffin Dunne, selbst Schauspieler, dachte für „In Sachen Liebe“um die Ecke. Er engagierte – nein! ja! – Kullerauge Meg Ryan. Eine kluge Entscheidung. Denn als Maggie, die ihren französischen Ex-Verlobten Anton zugrunde richtet, gibt Meg einen teuflisch bösen Rachengel ab. Zur Seite steht ihr herrlich naiv Matthew Broderick, dessen EX-Verlobte mit eben jenem Anton zusammenlebt. Daß bei dieser platonischen Interessengemeinschaft Liebesversehrter irgendwann die Gefühle purzelbaumschlagen, ist klar. Denn seit „Harry und Sally“wissen wir: Männer und Frauen können auf Dauer nicht nur Freunde sein. Was „In Sachen Liebe“sehenswert macht? Daß Griffin Dunne das Kunststück vollbracht hat, eine Liebeskomödie zu drehen, die hundsgemein ist. Und weil sie zeigt, daß uns enttäuschte Gefühle in grandiose Arschlöcher verwandeln.“(Cinema) City, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann - genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

K

Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Till Schweiger, Jan Josef Liefers

„Auch Lausbuben kommen manchmal in den Himmel; das Sterbenmüssen ist offenbar Strafe genug dafür, wie sie über die Stränge schlugen. Hier geht es also um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nahe bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben. Weithin, zugegeben, ist diese Actionkomödie ein recht kumpelhaftes Abenteuer, bei dem viele freundliche Frauen immer nur kurz hereinschauen. Doch eben diese Frauenferne bewahrt den Helden ihre Unschuld: Lausbuben sind und bleiben sie und also unwiderstehlich. Wer will schon beim Sterben der erste sein? Aber so heiteren Herzens sieht man Kinohelden nicht alle Tage zum Himmel fahren.“(Der Spiegel) UFA-Stern, Solitaire (Westerstede)

Kolya Tschechien/Großbritannien 1996, R: Jan Sverak, D: Zdenek Sverak, Andrej Chalimon

„Garantiert überlegen in Hollywood schon etliche Produzenten fieberhaft, welchen ergrauten Superstar – Robert Redford? Jack Nicholson? – sie für ein Remake von „Kolya“begeistern könnten. Gefragt, worum es in der oscar-prämierten Tragikomödie aus Tschechien eigentlich geht, würden sie dann vermutlich im typisch knappen Hollywood-Jargon antworten: „Green Card“meets „Kramer gegen Kramer“. Der wegen politischer Mißliebigkeit kaltgestellte Prager Cellist Frantisek läßt sich auf eine Scheinehe mit einer Russin ein. Als seine Gatin in die BRD rübermacht, hat der Kinderhasser und notorische Casanova plötzlich ihren fünfjährigen Sohn Kolya am Hals. Die Tränendrüse wird nicht strapaziert, dennoch trifft der Film mitten ins Herz. Ohne billige Effekte und mit viel Humor. Ein echtes Juwel.“(Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

L

Lost World USA 1997, R: Steven Spielberg, D: Jeff Goldblum, Julianne Moore, Arliss Howard / Originalfassung mit Untertiteln

Kurzkritik siehe bei „Vergessene WeltCity

M

Marvins Töchter USA 1996, R: Jery Zaks, D: Meryl Streep, Leonardo DiCaprio, Dianne Keaton, Robert De Niro

„Was auch immer Sie sonst über dieses aus dem Herzen gefühlte Drama denken, man kann nicht verleugnen, daß es ein schweres Pillen-Bombardement ist. Fast jeder in diesem Film scheint krank zu sein, aber er gehört trotzdem zu der Gattung, in der die Menschen am meisten Hilfe brauchen, die einen heilen Körper, aber eine gepeinigte Seele haben. Zaks Film wirkt wie ein Stück besseres Fernsehdrama. Es ist ein Heilungs- und Vergebungspaket, und das eine Element, das es so massiv und starr erscheinen läßt, ist die schwergewichtige Besetzung. Wenn man Robert De Niro dazu bewegen kann, dem verwirrten Mediziner Dr. Wally einen komischen Dreh zu geben, kann man zumindest die Illusion von Substanz garantieren. Tatsächlich gibt es hier solch eine große Dosis von Schauspielerei, die aus jeder Ecke herunterregnet, daß ich den leichten Impuls verspürte, davor in Deckung zu gehen. Keaton und Streep sind bewährte Opponentinnen, und sie spielen hier über fünf Sets: Streep spult mit stählernem Herzen und kettenrauchend eine ihrer Spezialnummern als Allerweltsperson ab, und Keatons Verkörperung des sackenden mittleren Lebensabschnitts fehlen das Makeup, die Eitelkeit und all die traditionellen Verschönerungen einer Hauptrolle. Sie ist so selbstlos, daß man kaum noch weiß, wo man hinsehen soll.“(The New Yorker) Atlantis, UT-Kinocenter

Mick – Mein Freund vom anderen Stern USA 1987, R: Stewart Raffill, D: Christine Ebersole, Jonathan Ward

„Ein koboldhafter Außerirdischer strandet auf der Erde und schließt Freundschaft mit einem gelähmten 10jährigen Jungen. Ein mit minimalem Einfühlungsvermögen schematisch konstruierter Science-Fiction-Verschnitt fürs jugendliche Publikum, der dreist Steven Spielbergs „E.T.“kopiert und ebenso dreiste Konsumgüter-Schleichwerbung betreibt.“(Lexikon des internationalen Films) UFA-Palast

Muppets – Die Schatzinsel USA 1996, R: Brian Henson, D: Kermit, Miss Piggy, Fozzy Bär, Tim Curry

„Puppenspiel von Frank Oz. Mit Kermit als Kaptain, Miss Piggy als gleißender Königin eines Stammes wilder Warzenschweine und den grantelnden Opas Waldorf und Statler als Gallionsfiguren des Schatzschiffes. Der Roman von Robert Louis Stevenson wird muppiert – Tim Curry darf einen Menschen spielen.“(Der Spiegel) Gondel

N

Nils Holgersons wunderbare Reise Schweden 1962, R: Kenne Fant, D: Max von Sydow, Sven Lundberg

Die märchenhafte Reise eines kleinen schwedischen Jungen, der auf dem Rücken eines Gänserichs über die weite Heimat fliegt. Ein auf seine Art großartiges Epos der Liebe zu Land, Tieren und Menschen, nach dem klassischen Kinderbuch von Selma Lagerlöf.“(Lexikon des internationalen Film) Atlantis

P

Prinz Eisenherz Deutschland/Großbritannien/Irland 1997, R: Anthony Hickox, D: Stephen Moyer, Katherine Heigl, Udo Kier

„Vom Knappen am Hofe König Arthurs zum Herrscher von Thule: Der erste „Prince Valiant“-Comic aus dem Jahre 1937 ist längst Legende. An diese überlebensgroße Vorlage hat sich Produzent Bernd Eichinger gewagt. Mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand ließ er ausgerechnet den nur aus Videotheken bekannten Horrortrash-Spzialisten Anthony Hicko die Geschichte nachempfinden. Sein Film setzt sich immer wieder die Zeichnungen aus Hal Fosters Original als Maßstab und blendet von ihnen in die Realszenen über. Dieses heikle Vorhaben gelingt, der „Look“stimmt. Trockener Dialog-Humor und ein pausenlos dröhnender Soundtrack tragen dazu bei, der Handlung ihren pathetisch-mystischen Ernst zu nehmen und damit den naheliegenden Vergleich mit viel teureren Hollywood-Spektakeln zu unterlaufen.“(Kultur!news) UFA-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Private Parts USA 1997, R: Betty Thomas, D: Howard Stern, Mary McCormack

„Stellen Sie sich vor, im deutschen Radio gäbe es einen Moderator, der in seiner Show über die Kürze seines Schwanzes lamentiert, von riesigen Titten schwärmt, Lesbenwitze erzählt und sich über die Fehlgeburt seiner Frau lustig macht. Der wäre nicht lange auf dem Sender. In Amerika gibt es so einen. Er heißt Howard Stern, ist das kleine Arschloch des US-Frühstücksradios und selbsternannter „König der Medien“. Mit der verschrobenen Autobiographie „Private Parts“wagt er nun den Sprung ins Kino, und das, zumindest in den USA, mit großem Erfolg. Stern selbst bezeichnete seinen Film als Mischung aus „Der Pate“und „Rocky“, in Wahrheit ist er eine Mischung aus „Wayne's World“und „Larry Flynt“. Unterlegt von einem knalligen Rock-Soundtrack, beschreibt die Freak-Komödie Sterns wunderliche Entwicklung vom verklemmten Muttersöhnchen zum „Talk Radio“-Kreuzritter gegen das brave, prüde Amerika.“(Cinema) Cinema

S

Sin Querer – Zeit der Flamingos Argentinin/Deutschland/Schweiz 1997, R: Ciro Cappallari, D: Daniel Kuzniecka, Angela Molina

„Ein Schiff wird kommen. Mit dieser simplen und doch so mirakulös klingenden Botschaft taucht ein Ingenieur in einem entlegenen Kaff im unwirtlich schönen Patagonien auf. Um einen Dampfer zu transportieren, soll eine Überlandtrasse gebaut werden. Schnell avancieren der junge Mann und sein Unternehmen zur Projektionsfläche verschiedener Hoffnungen, Erwartungen und Intrigen. „Sin Querer“kreist auf sensible, poetische und lakonische Weise um Mentalitäten und Alltagsrituale der Nachkommen europäischer Einwanderer im äußersten Süden Amerikas – und um ihr spannungsgeladenes Verhältnis zu den indianischen Ureinwohnern.“(tip) Cinema

Speed 2 USA 1997, R: Jan De Bont, D: Sandra Bullock, Jason Patrick, Willem Dafoe

„Wie erfrischend sauste doch in die dröge Kinosaison 1994 „Speed“hinein: Ein Action-Thriller von schnörkelloser Eleganz, klar, scharf, plausibel. Und dazu das ansteckemd meckernde Lachen von Sandra Bullock! Die Fortsetzung mag wegen des Erfolges unvermeidlich gewesen sein, doch sie muß ohne den Herzbuben Keanu Reeves auskommen und auch ohne den cleveren Autor Graham Yost. So hat Regisseur Jan De Bont selbst eine neue Story ausgeheckt, die als Super-Bomben-Leger, o je, o je, wieder mal einen größenwahnsinnigen Computerfreak aufbietet und als Schauplatz einen Kreuzfahrtdampfer. Da es von der Höhe der Kommandobrücke bis hinab in die Eingeweide der Maschinerie furchtbar viel herumzuhebeln gibt, kommt bald der Überblick abhanden. Verlaß ist allein auf das diabolische Zähneblecken des Starschurken Willem Dafoe und natürlich auf Sandra Bullocks vergnügtes Meckern.“(Der Spiegel) City, Ufa-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

Susi und Strolch USA 1955, R: Hamilton Luske, Glyde Geronimi, Wilfried Jackson

„Eine verwöhnte Cockerdame verliebt sich in einen sympathischen Straßenköter, Gefühl- und humorvolle Hundeabenteuer in einem Zeichentrickfilm Walt Disneys, der den Tieren rein menschliche Eigenschaften und Reaktionen unterstellt. Liebenswürdige Unterhaltung für Jung und Alt.“(Lexikon d. Intern. Films) UT-Kinocenter, UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Swingers USA 1996, R: Doug Liman, D: Jon Favreau, Vince Vaughn

„Wie lange muß man warten, bis man ein Mädchen anrufen darf? Eine bedeutsame Frage, der die Helden dieser locker swingenden Independent-Kömödie nachgehen. Daß auch sie letzlich zu keinem gültigen Ergebnis kommen, macht das Ganze noch sympathischer. Der eher sporadisch beschäftigte Nachwuchsschauspieler Mike ist von New York nach Hollywood gezogen. Viel mehr als seine stagnierende Karriere beschäftigt ihn aber seine Freundin Michelle, die ihn verlassen hat und jetzt nicht anruft. Also nimmt sein Kumpel Trent ihn mit auf einen Trip nach Las Vegas – zur Ablenkung gewissermaßen. Doug Limans Film ist wie ein Potpourri alter Swing- und Jazznummern: Man hört vergnügt zu und erinnert sich – mit einem Lächlen auf den Lippen. (TV-Spielfilm) Filmstudio

T

Tieta do Brasil Brasilien 1996, R: Carlos Diegues, D: Sonia Braga

„Auch in Bahia ist nicht alle Tage Karneval, doch die Lebenslust reicht für einen saftigen Sommerfilm. Dieser hier, nach einem Roman des beliebten Volksautors Jorge Amado, erzählt von der schönen Tieta, die vor 26 Jahren als Sünderin aus ihrem Dorf verjagt wurde, nun aber als reiche Witwe mit Jubel empfangen wird. Aber nein, dies ist kein Remake von Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, den die Heimkehrerin - Sonia Braga, Brasiliens Sexstar im Ruhestand, in einer Prachtrolle - erweist sich als lustige Witwe mit platinblonder Mähne: Nicht rächend, sondern erotisierend hält sie sich an denen schadlos, die sie einst verstießen. Auch das, natürlich, ist eine moralische Geschichte.“(Der Spiegel) Cinema

V

Vergessene Welt USA 1997, R: Steven Spielberg, D: Jeff Goldblum, Julianne Moore, Arliss Howard

„Steven Spielbergs Fortsetzung des Blockbusters „Jurassic Park“von 1993 ist unverkennbar das Produkt eines meisterlichen Handwerkers. Diesmal hat er zudem einen Weg gefunden, auch sich selber zu amüsieren, obwohl er dem Publikum einen Film der Art vorsetzt, der er selber inzwischen offensichtlich entwachsen ist. Auf seiner zweiten Reise in das Land der Dinosaurier verzichtet der Regisseur auf die ehrfurchtvolle Ernsthaftigkeit, die seinen Stil im ersten Film fossilisierten, und ersetzt sie mit flotten Jahrmarktsattraktionen und einem neckenden, selbstironischen Ton. Er spielt mit unserer Begierde danach, von seinen mechanischen Monstern erschreckt zu werden, und manipuliert uns dabei so mühelos, daß wir über die Primitivität unserer Reaktionen zu lachen beginnen. Er arbeitet hier wie ein großartiger Gagman, der frei mit den klassischen Abenteuermotiven spielt (darunter ein „cliffhanger“im wahrsten Sinne des Wortes).“(The New Yorker) Europa, UFA-Palast, UT-Kino, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Victory Großbritannien/Frankreich/Deutschland 1995, R: Mark Peploe, D: Willem Dafoe, Irene Jacob, Sam Neill

„Gleich zu Beginn teilt die Off-Stimme mit, daß der Hauptfigur Axel Heyst (Willem Dafoe) nichts Gutes bevorsteht. Er hat sich auf eine einsame Südsee-Insel zurückgezogen und wird nach seiner Rückkehr in die Zivilisation in ein Mordkomplott verstrickt, dem seine Geliebte Alam (Irene Jacob) zum Opfer fällt. Peploe reduziert die Figuren des oft verfilmten Joseph Conrad zu Klischeeträgern und hält 98 Minuten lang konsequent die Mischung aus unbeholfener Dramaturgie, banalen Dialogen und Touristenästhetik durch.“(tip) Gondel

W

Wilde Kreaturen USA 1996, R: Robert Young, Fred Schepisi, D: John Cleese. Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin

„Es gibt wenig zu lachen in „Wilde Kreaturen“, dem chaotischen, freudlosen Nachfolgefilm von „Ein Fisch names Wanda“. Kevin Kline gibt hier gleich zwei schlechte Vorstellungen: Als ein skrupelloser australischer Industiemagnat und sein amoralischer Sohn, der Vizedirektor eines kleinen britischen Zoos wird, den sein Daddy gekauft hat. Als Zoodirektor, der glaubt, er könne den Profit erhöhen, indem er einfach alle zahmen Tiere aus dem Zoo wirft, läßt Cleese seinen Hotelmanager aus der TV-Serie „Fawlty Towers“wieder auferstehen. Die scheinbar ohne jede Führung vom Regisseur agierende Curtis ist eine amerikanische Geschäftsfrau mit dem Auftrag, Cleese auf Trab zu bringen. Die konfuse Geschichte, in deren Mittelpunkt eine Schlacht zwischen knuddeligen Tierhütern und knuddeligen Tieren steht, erinnert an die verstaubten englischen Komödien der 50er Jahre. Die ständigen Witze über Brüste, Fürze und Orgien sind etwa so witzig wie offene Entzündungen.“(The Observer) Ufa-Palast

William Shakespeares Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrmann, D: Leonardo DiCaprio, Claire Danes

„Kinder reicher Eltern, die in großen Schlitten durch die Gegend fahren und sich kleine Schießereien liefern: Wie bei der zufälligen Begegnung an der Tankstelle, die dann in Flammen aufgeht – Auftakt für „William Shakesspeare's Romeo & Julia“. Regisseur Baz Luhrmann spielt ironisch mit Versatzstücken aus der elisabethanischen wie der heutigen Zeit. Die Geschichte von Romeo und Julia wird von einer farbigen Ansagerin im Fernsehen präsentiert, wo allerdings Original-Shakespeare gesprochen wird. Luhrmanns Film ist eine echte Teenage-opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt.“(taz) UT-Kinocenter, Solitaire (Westerstede)

Z

Zeus und Roxanne USA 1996, R: George Miller, D: Steve Guttenberg, Kathleen Quinlan, Miko Hughes

„Daß Hollywood schon seit geraumer Zeit auf den Hund gekommen ist, ist ja nichts neues. Auch Delphine sind ein alter Hut. Doch daß ein Hund namens Zeus und ein Delphin namens Roxanne gemeinsame Sache machen und sogar miteinander knutschen, das gab es noch nicht. Das Rezept ist wie immer, wenn es in der Traumfabrik tierisch zugeht, simpel: Man nehme einen süß kläffenden Köter, einen putzig schnatternden Delphin, ein paar zweibeinige Wasserträger und fertig ist das Schnellgericht für schlichte Gemüter.“(Bremer) UT-Kinocenter

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