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100 Rechtsradikale in Gewahrsam

■ In Bremen keine Aktionen zum Todestag von Rudolf Heß

Um verbotene Aufmärsche zum zehnten Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß zu verhindern, hat die Polizei in Niedersachsen gestern mehr als 100 Rechtsrextremisten in Gewahrsam genommen. Haftrichter in Braunschweig und Goslar hätten dazu am Mittag die entsprechenden Genehmigungen erteilt, sagte am Mittag ein Polizeisprecher. Die Heß-Anhänger sollten erst heute mittag wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Beamte von Polizei und Bundesgrenzschutz hatten am Samstag im Großraum Braunschweig mehrere verbotene Versammlungen zum Heß-Gedenken aufgelöst und dabei nach Angaben des Innenministeriums in Hannover rund 150 Personen vorläufig festgenommen. Darunter seien auch einige Gegendemonstranten der linken Szene gewesen, hieß es am Sonntag bei der Polizei in Braunschweig. Ein Teil der Festgenommenen sei kurze Zeit später schon wieder freigelassen worden.

Die Polizei hatte sich dafür eingesetzt, die Ingewahrsamnahme der meisten Rechtsradikalen für den gesamten Sonntag aufrecht erhalten. In Bremen blieb nach Angaben der Polizei alles ruhig. Die Polizei sei zwar auf einen möglichen Aufmarsch von Rechtsradikalen vorbereitet gewesen, habe aber nicht in Aktion treten müssen.

taz/dpa

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