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Im Rausch guter Laune

■ „Circus Ethiopia“erfreut im Schlachthof

Schwielen an den Händen hatten am Ende nicht die Akrobaten, sondern das Publikum. Kaum hörten die Zuschauer des „Circus Ethiopia“auf zu applaudieren, verfielen sie in rhythmisches Mitklatschen. Solche fließenden Übergänge prägten auch das Geschehen auf der Bühne.

Wie bei rausch-intendierenden Technoparties swingt sich die erstklassige Musikercombo des Zirkus von einem Stück ins nächste hinein, ohne Unterbrechung. Eine Orgie der guten Laune ist das Ziel.

Damit bricht der Circus Ethiopia in äußerst sympathischer Weise das Leistungsprinzip des europäischen Zirkus. Hier werden keine Höchstleistungen mit martialischem Trommelwirbel angepeilt.

Ungefähr zwanzig Kinder und Jugendliche tanzen, lachen, wippen, hüpfen, springen – und plötzlich bauen sie zwischendrin kurz mal ein paar aberwitzige Pyramiden, flikflaken wild quer über die Bühne und jonglieren atemberaubend. Keine Ausgeburt folternder Trainingsexerzitien, eher ein Spiel. Es läßt Gummimenschen zu seltsamen Traumwesen zusammenschmelzen und gruppiert die Tänzer zu Blumenfiguren und Bäumen. bk

Noch bis zum 6.9. im Schlachthof

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