IFAcetten

Habe endlich rausgefunden, was „Die atmende Kugel“ ist. Weder Günter Strack noch Dirk Bach, sondern eine „futuristische Klangsäule“, die „ein atemberaubendes Panorama im Wohnraum“ erzeugt. Ein Lautsprecher, der einem das Atmen abnimmt, also. Kolossal.

Habe Arabella Kiesbauer unaufgefordert in eine ARD- Kamera sprechen hören, daß sie „seit einer Woche“ mit ihrem „neuen Freund zusammen“ ist. Wobei eigentlich nur noch die Klage fehlte, daß man als Prominente ja gar keine Chance mehr habe, sein Privatleben vor den bösen Medien zu schützen.

Habe unauffällig einen Mann verfolgt, der „Wiederluage, un' guats G'schäft no!“ in sein Handy flötete.

Habe mir von einem Angestellten der Firma Grundig die „Philosophie“ des neuen Flimmerkastendesigns seines Hauses erklären lassen. Danach sollen die krakeligen, knallbunten Bildschirmumrahmungen – sieht aus wie Jackson Pollock für Arme – nun spornstreichs jene jugendlichen Käuferschichten überwältigen, an denen es der Firma mit dem Biedermann-Image bislang gebrach. Was kaum hinhauen wird, weil man auf den Dingern allenfalls Schwarzweißfilme kucken kann, ohne vom totalen Farbkoller dahingerafft zu werden.

Habe – nur drei Meter entfernt – Maren Gilzer sprechen (!) gesehen.

Habe schließlich in eine Eberswalder Bockwurst gebissen und komme rückblickend um die Erkenntnis schwer umhin, daß dieser längliche Apparat das mit Abstand Unaufgeblasenste war, was sich an diesem Tag auf der Habenseite verbuchen ließ. Reinhard Lüke