Gespräche gehen weiter

■ Irische Unionisten bleiben auch nach Anschlag auf der Friedenskonferenz

Dublin (taz) – Die Bombe, die vorgestern ein Polizeirevier und eine Schule im nordirischen Markethill demoliert hat, sei das Werk „von Feinden des Friedensprozesses“, sagte Mitchel McLoughlin, der Vorsitzende der Sinn Féin, des politischen Arms der IRA. Obwohl sich niemand zu dem Anschlag bekannt hat, gilt es als sicher, daß die IRA-Absplitterung „Continuity IRA“ dahintersteckt. Auf ihr Konto gehen seit vorigem Jahr eine Reihe von Attentaten.

Die Ulster Unionist Party, die am Dienstag zu den am Vortag begonnenen Verhandlungen über eine politische Lösung des Nordirland-Konflikts hinzustoßen wollten, verschoben ihre Teilnahme vorerst. Der Parteivorsitzende David Trimble, der schon im Vorfeld der Verhandlungen auf Verzögerung gesetzt hat, machte die IRA für den Anschlag verantwortlich und forderte Sinn Féins Ausschluß von den Verhandlungen. Seine Partei wolle den Abschluß der forensischen Untersuchungen abwarten, bevor sie wieder über ihre Teilnahme nachdenke.

Die IRA hatte zwei Stunden nach dem Bombenanschlag erklärt, daß sie damit nichts zu tun habe. Ein Sprecher der protestantischen paramilitärischen Organisationen sagte gestern, man werde auf die Bombe wahrscheinlich nicht mit einem Vergeltungsschlag antworten. RaSo