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Heißes Krümmel-Wochenende

Hamburg (taz) – Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, nahm sich die Worte von Bundesumweltministerin Angela Merkel zu Herzen. Warum Castor-Transporte nach Gorleben immer massiv blockiert würden, während es beim Transport von Brennelementen ins Ausland keine Probleme gäbe, hatte Merkel nach den Auseinandersetzungen im März gefragt. Da „an dieser Kritik was dran“ sei, so Ehmke, wollen sich die AtomgegnerInnen aus dem Wendtland am Wochenende zum niedersächsischen Atommeiler in Krümmel begeben. Vor dem Kraftwerk soll mit einem „Schienen-Aktionswochenende“ der Startschuß für eine bundesweite Kampagne gegen die Wiederaufarbeitung von deutschem Atommüll in Frankreich und Großbritannien fallen. Die VeranstalterInnen rechnen mit mehreren tausend TeilnehmerInnen. Neben drei Kundgebungen und einem umfangreichen Kulturprogramm ist die Blockade und Demontage von Gleisanlagen geplant. Bereits am Samstag soll es im Anschluß an die Auftaktkundgebung in Geesthacht ab 14 Uhr drei Aktionen an der Schienenstrecke geben. So werden verschiedene Hamburger Anti-Atom-Gruppen versuchen, Schrottbinderzement und alte Metallgegenstände zu einem Kunstwerk auf den Gleisen zu verbinden. Die Initiative „Mal richtig abschalten“ ruft für Sonntag ab 11 Uhr zur öffentlichen Schienendemontage vor dem AKW auf. Bereits am Tag zuvor findet ab 16 Uhr ein Training für die Gleis- Demontage statt. Das bewußt auf Gesetzesübertretungen basierende Aktionskonzept hat zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der norddeutschen Anti-Atom-Bewegung geführt. So distanzierten sich Mitglieder der Krümmeler Bürgerinitiative „Leukämie in der Elbmarsch“ von der geplanten Schienendemontage. Marco Carini

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