Kein Grund zur Flucht

■ Tagung über „Menschenrechte für Frauen im Iran“in Hamburg

Iranische Frauenorganisationen im deutschen Exil haben keine großen Hoffnungen auf eine Liberalisierung der Politik im Iran. Das war das zentrale Ergebniss auf einer Tagung zum Thema „Menschenrechte für Frauen im Iran“in der Evangelischen Akademie am Sonnabend in Hamburg.

Carina van Eck, Mitglied des Hamburger Asylkreises von amnesty international (ai) kritisierte, daß „Vergewaltigung und andere frauenspezifischen Fluchtgründe“in Deutschland bisher nur selten als Asylgründe anerkannt würden.

Im Iran sei es noch heute so, daß eine Frau wegen eines unehelichen Kindes zum Tode verurteilt werden könne. „Verstöße gegen die Kleiderordnung für Frauen werden mit bis zu 74 Peitschenhieben bestraft“, sagte van Eck. Bisher werde dieses unmenschliche Vorgehen gegen die Frauen in deutschen Asylverfahren nur als Verstoß gegen den Sittenkodex und die Moral in dem islamischen Land abgetan.

Die Sprecherin der Internationalen Liga für Menschenrechte, Nasrin Haghighat, kritisierte, daß westliche Medien über eine Besserung des „terroristischen Regimes“durch den neuen Staatschef Mohamed Chatami berichteten. Chatami sei jedoch ein „langjähriger Mann des iranischen Systems“. Ihren Informationen nach nehmen die Folterungen in den Gefängnissen des Landes noch zu: „Unerwünschte Menschen verschwinden heute noch schneller von der Bildfläche“, fügte die Menschenrechtsexpertin hinzu.

Iranerinnen, die in ihrer Heimat politisch verfolgt wurden, hatten zuvor die Situation im Iran und ihr Leben im Exil geschildert. Veranstaltet wurde die Tagung von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und dem Hamburger Ausländerbeauftragten. lno