: Lokalkoloratur
„Honey, isn't it too wide for our baby?“lautet die Werbezeile, in winzig kleinen Lettern, plaziert zwischen den Augenwinkeln eines koreanischen Kleinkindes. Am Bildrand (hier schon außerhalb der Sicht) dann das Produkt, das hier beworben wird: Ein Breitbild-Fernseher, der zum Schielen animiert. Grund genug für die Juroren des diesjährigen „Press & Poster Award“in Cannes, dem Foto einen von 38 heißbegehrten goldenen Löwen zuzusprechen. Den durfte die Werbeagentur „Cheil Communications“aus Seoul einheimsen. Deutsche Werber gingen dies Jahr beim Run auf die Löwen aus Cannes leer aus. Sind Hamburgs Werbemacher wirklich so ideenlos? Immerhin ist der Löwe aus Cannes in der Werbebranche so begehrt wie der Oscar beim Film. Damit die Kreativität der Branche nicht vollends den Bach runtergeht, faßte sich der Verlag Gruner + Jahr ein Herz und präsentiert seit gestern Cannes Löwen am Baumwall – zu sehen bis 5.11., täglich 10-18 Uhr, mittwochs gar bis 20 Uhr. taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
