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Ökologisches Wohnprojekt mit Behindertenwohnungen

■ Nach jahrelangem Hickhack: Barmbeker Genossenschaftsmodell „Wendebecken“ feiert Richtfest

Wer in einem Wohnprojekt leben will, braucht in Hamburg einen langen Atem: Sieben Jahre gingen mit Planungen, Verhandlungen und Papierkrieg drauf, bis es gestern soweit war: Das Barmbeker Genossenschaftsmodell „Wendebecken“, eines der größten alternativen Wohnprojekte der Stadt, konnte Richtfest feiern. Rund 50 Erwachsene und eine ständig wachsende Zahl von Kindern können nun hoffen, in dem Gebäudekomplex am Elligersweg demnächst eine neue Heimat zu finden.

Das dreistöckige Wohnhaus, das direkt am ehemaligen Wendebecken der Schiffsbauversuchsanstalt liegt, wird insgesamt drei Wohngruppen beherbergen – darunter eine Lebensgemeinschaft behinderter Menschen, die von der evangelischen Stiftung Alsterdorf betreut wird. Single-Nischen und Großwohnungen für Wohngemeinschaften sind auf den 2100 Quadratmetern Nutzfläche ebenso untergebracht wie mittelgroße Wohneinheiten für Alleinerziehende und Familien.

Doch ein beziehungsloses Nebeneinander der einzelnen Projektmitglieder soll es nicht geben: Gemeinschaftsräume stellen einen wichtigen Bestandteil des Wohnkonzepts dar. Auch die Kinder sollen nicht isoliert im Kleinfamilienverband aufwachsen. Statt dessen steht die gemeinschaftliche Betreuung und Versorgung des Nachwuchses auf dem Programm der zukünftigen Wendebecken-BewohnerInnen.

Da das selbstverwaltete Modell nicht in gängige Vorschriften- und Finanzierungsraster paßt, mußten die GenossInnen zahlreiche bürokratische Hürden überspringen. Als besonders schwierig erwies sich die Förderung umweltfreundlicher Baumaßnahmen durch die Wohnungsbaukreditanstalt. Nach jahrelangen Verhandlungen wurden Sonnenkollektoren und eine Regenwassernutzungsanlage, ökologische Dämmmaterialien und die gewünschte Dachbegrünung am Ende doch finanziert.

Mehr als acht Millionen Mark hat das Gesamtprojekt, das größtenteils im Rahmen der Programme für sozialen Wohnungsbau finanziert wurde, verschlungen. Knapp 1,5 Millionen Mark Eigenanteil mußten die GenossInnen aufbringen, um ihre sozialen und ökologischen Wohnträume zu verwirklichen. Der Rest soll über die Mieterlöse innerhalb von 25 Jahren an die Wohnungsbaukreditanstalt zurückgezahlt werden. Marco Carini

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