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Neuer Sportkonsumpalast

■ Seit heute kann in zwei Karstadt-Filialen in der Sögestraße geshoppt werden

Die Karstadt-Führung gibt sich siegessicher: „Top of Bremen“will man in der Branche mit der Eröffnung der neuen Konzern-Filiale in der Sögestraße sein. Ausschließlich Sportartikel werden in dem neuen Haus vertrieben, und das auf sechs Stockwerken. Highlight: auf dem Dach ist eine Eislaufbahn installiert, im Sommer kann hier eine Half-Pipe für Skater aufgebaut werden.

Die ökonomischen Zielvorgaben des Mutterkonzerns sind hochgesteckt: 30 Millionen Mark Umsatz soll das 26. Sporthaus des Konzerns schon nächstes Jahr erwirtschaften. 1996 konnte Karstadt-Bremen im Sportbereich 19,5 Millionen umsetzen. „Wir wollen sogar besser als die Berliner Filialen werden“, kündigt Günter Kirsch, Bremer Karstadt-Chef, an. Umgerechnet 25 neue Vollzeit-Jobs seien durch den Umbau geschaffen worden, die Verkaufsfläche wurde im Vergleich zum alten Sporthaus auf 3.600 Quadratmeter verdoppelt. Gekostet hat der Spaß 27 Millionen Mark. Bei so viel Platz kann man natürlich auch mehr verkaufen: Vom normalen Marken-Sweatshirt bis zum exquisiten Tennisschläger ist seit heute morgen alles zu haben. Wer genug vom Shoppen hat, kann ohne Eintritt zu bezahlen ein paar Runden auf der 150 Quadratmeter große Eisfläche drehen oder Golfabschläge üben. Um die Idee des Erlebnis-Einkaufs so richtig umzusetzen, sind Autogrammstunden mit Sportstars ebenso geplant wie Slamdunk-Contests oder Eishockey-Turniere. Der Bremer Karstadt-Chef Kirsch stellt allerdings klar: „Die größte Aktivität, die wir hier betreiben, ist das Verkaufen.“

cd

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