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SockenschußTiere haben Angst

■ Hühnermißbrauch im Theater stoppen

Der Bremer Tierschutzverein hat den Intendanten des Bremer Schauspielhauses, Dr. Klaus Pierwoß, aufgefordert klarzustellen, ob es auf der Bühne seines Theaters tatsächlich zum Mißbrauch von Tieren kommt. Die Klarstellung der Sachlage ist unbedingt erforderlich, weil in der Bremer Bevölkerung eine breite Diskussion entstanden ist, in welcher Art und Weise in der Aufführung von Peter Weiss' Stück – „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats“– lebende oder tote Hühner Verwendung finden.

Sollte in dem Stück wirklich, um beim Zuschauer eine Schockwirkung zu erzeugen, auf der Bühne ein totes Huhn zerschmettert werden und makabererweise ein zweites – lebendes – Huhn gezwungen sein, das blutige Schauspiel mitanzusehen, so ist dieses aus Sicht des Tierschutzes zu verurteilen. Aus diesem Grund hat der Bremer Tierschutzverein den Intendanten gebeten, in den nächsten Aufführungen auf die Verwendung lebender oder toter Tiere zu verzichten.

„Die künstlerische Freiheit darf nicht auf dem Rücken hilfloser Tiere ausgetragen werden“, stellte der Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins, Wolfgang Apel, dazu fest. Die Tiere befinden sich in jedem Fall in einer nicht artgemäßen Umgebung und sind Streßsituationen ausgesetzt, durch die schwerste Angstempfindungen hervorgerufen werden können. Bremer Tierschutzverein

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