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Kundgebung in Gollwitz

■ Die Situation zwischen Demonstranten und Dorfbewohnern war äußerst angespannt

Gollwitz (dpa/taz) – Rund 200 Personen haben gestern bei einer Kundgebung linker Gruppen im brandenburgischen Dorf Gollwitz gegen Antisemitismus und Fremdenhaß demonstriert. Hintergrund der Aktion war ein – inzwischen wieder aufgehobener – Beschluß der Gemeindevertretung, keine jüdischen Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion im leerstehenden Herrenhaus der 400-Einwohner- Gemeinde aufzunehmen. Ein Demonstrationszug durch den Ort aus Anlaß des 59. Jahrestages der Pogromnacht am 9. November 1938 war von der Polizei nicht erlaubt worden, wohl aber die Kundgebung am Dorfrand.

Starke Polizeikräfte kontrollierten sämtliche Zufahrtswege zu dem brandenburgischen Dorf. Gleich zu Beginn der Veranstaltung kam es zwischen den angreisten Antifa-Gruppen und hinter den Polizeiabsperrungen stehenden Gollwitzern zu Pöbeleien und Handgreiflichkeiten, bei denen ein Kundgebungsteilnehmer vorläufig festgenommen wurde.

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