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Jetzt alle: Hertha ist gut

■ Beim 2:2 gegen Leverkusen erkennt nicht nur der Libero Rekdal „spielerische Klasse“

Berlin (taz) – Und jetzt aber mal alle im Chor, auch ihr ewig grinsenden taz-Leser: Hertha ist gut, Hertha ist gut, Hertha ist gut.

Hertha BSC ist im Moment wirklich nicht schlecht. Der Bundesliga-Aufsteiger hat am Samstag eine Halbzeit sogar sehenswerten Fußball gespielt. „Spielerische Klasse“ hat Libero Kjetil Rekdal gesehen – und die 52.500 auch.

Hertha ist andererseits nicht gut genug, um ein Champions-League-Team wie Leverkusen zu schlagen, auch wenn das eine Stunde ein bißchen matt umherirrt. Dazu, sagt Trainer Röber, „müssen wir am Limit spielen“. Das tat Hertha eine Halbzeit lang, in welcher das Team nahezu keine Fehler machte und mit „läuferischer Arbeit“ (Röber) das Spielfeld beherrschte. Kreativspieler Marc Arnold gab dabei einen guten Ersatz für Roy, Ante Covic einen spektakulären auf der zweiten Sturmposition. Beide machten ein Tor, wobei Covic darüber so außer sich geriet, daß er nur mit einer gelben Karte zu beruhigen war. Leverkusens Torhüter Heinen hatte ihn allerdings zuvor auch am Kopf erwischt – worauf der Ball zum 2:0 ins Tor hüpfte. „Man wird nicht alle Tage angeschossen“, sagte der Dribbler Covic, der seine Kopfball-Bilanz („Training: eins, Spiel: keins“) erheblich aufpolierte.

Alle Experten waren sich einig: Hertha hätte halt das 3:0 machen müssen. Arnold kam dafür in Frage und anfang der zweiten Halbzeit Stürmer Preetz, der eine „Riesenchance“ hatte, wie Rekdal fand. Danach, sagte der Norweger, „war Schluß, vorbei“. Christoph Daum positionierte seinen Libero Happe vor den Manndeckern, und Leverkusen nutzte den Raum, den die müde werdenden Berliner ihnen ließen. Immerhin schaffte es das Team trotz beträchtlichen „Substanzverlustes“ (Röber) nach dem 2:2, nicht zusammenzubrechen, sondern Punkt, Serie und Hochstimmung zu retten.

13 von 15 möglichen Punkten hat Hertha aus den letzten fünf Spielen geholt, damit, sagt Röber, „kann man hoch zufrieden sein“. Daß sein Team gegen den Abstieg spielt, hat er immer gesagt. Doch nun hat man nicht allein die meist von Rekdal eingeleiteten Standards (Ausbeute: elf von 20 Toren) zur Verfügung. Nach einer zwischenzeitlichen Bolzphase deutet das Team spielerische Balance an. „Wir können“, sagte Rekdal unaufgeregt, „in der Bundesliga mithalten.“ Das ist wahr. Wahr ist allerdings auch: Man darf keine Sekunde nachlassen. Peter Unfried

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