: Habt ihr's immer noch nicht kapiert? Marktwirtschaft!
■ betr.: „Studenten, ihr langweilt!“, Kommentar von Ulrike Fokken, taz vom 28.11. 97
Liebe Ulrike, jetzt mußt Du Dich aber ganz warm anziehen. Etliche Generationen von AkademikerInnen werden Deinen Kopf als Ketzerin fordern, denn Du hast eine Todsünde begangen. Du hast es gewagt, die Religion namens Wissenschaft zu lästern, indem Du die Alimentierung ihrer AdeptInnen und PriesterInnen durch das unwissende Volk als fragwürdig entlarvst. Ich habe noch nie begriffen, warum es sozial sein soll, daß Aldi-VerkäuferInnen Mittelstandskindern das Privileg eines Studiums finanzieren. Dr. Karl W. Biehusen, Bremen
Diese Art von Demagogie (Politikstudent, der nach fünf Semestern die Bibliothek nicht kennt) gegen die Wirkung von Studiengebühren hinzuweisen – das ist Stil, der bei Welt und FAZ besser aufgehoben ist. Wenn ich solche politischen Kommentare möchte, kaufe ich lieber gleich die rechten Originale. [...] Hajo Luuk, Hamburg
Journalisten und Journalistinnen unseres Landes sind tödlich gelangweilt. Unsere Forderung nach Geld und demokratischeren Strukturen an den Hochschulen sind eine Beleidigung für die Presse, denn sie sind noch immer gleich, unflexibel, verkrustet, kurz: sie kotzen an. Seit 20 Jahren pochen Studierende auf eine Wende in der Bildungspolitik, obwohl sie wissen, daß daran nichts zu ändern ist.
Ähnlich ist das mit den Rentnern, ebenfalls ein unglaublich langweiliges und starrsinniges Pack. Wie können sie in unseren Zeiten noch ihre Renten fordern? Wir wissen doch, daß die zahlende Bevölkerung immer weiter schrumpft. Da ist nun endlich mal ein Umdenken angesagt! [...]
Von den Umweltschützern ganz zu schweigen. Bei dem Wort Waldsterben schlafen Deutschlands Medien umgehend ein. Warum sollen wir Abgase reduzieren? Alles olle Kamellen. Wir sind im Zeitalter der Gentechnik. Saurer- Regen-resistente Bäume ist das Zauberwort. Also nicht so unflexibel!
Und was langweilt uns die taz mit ihren alternativen Rettungsaktionen für ihre Zeitung. Seit Jahren der gleiche erfolglose Ansatz. Habt ihr's immer noch nicht kapiert? Marktwirtschaft, schade, schade, aber in der leben wir nun mal. [...] Faßt Euch alle mal ans Ohr, ihr Langweiler der Nation. Dann kommt unsere Presse auch bestimmt wieder auf die Sprünge. Jutta Wasserab, Köln
[...] Die Interpretation Ulrike Fokkens der Studierendenproteste führt ins Leere. Gerade ein Studium fern der „kuscheligen Heimat“ bedarf nun einmal einer materiellen Grundlage, so langweilig und so wenig neu diese Einsicht auch sein mag. Im übrigen sind heute Studierende allein schon zur nötigen Finanzierung des Lebensunterhaltes zu höherer, von Fokken hochgepriesener Flexibilität gezwungen als die vorhergehenden Generationen. Nicht beim Demonstrieren, sondern beim Hangeln von Kurzzeitjob zu Kurzzeitjob „verschwenden sie ihre Zeit“.
Die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die Bildung als „altbacken“, die öffentliche Finanzierung der Universitäten als anachronistische „sozialliberale Fürsorge“ fauler Studenten (sind die Studentinnen wenigstens fleißig?) abzutun, ist in Kreisen der meist gut besoldeten A13-Pöstchenblockadegeneration (Klischee gegen Klischee) vielleicht chic, führt aber nur dazu, der Demontage sozialstaatlicher Essentials, unter der – da ist Frau Fokken zuzustimmen – SozialhilfeempfängerInnen meist noch stärker als Studierende leiden, Vorschub zu leisten. Diese Demontage allerdings als Sachzwang der „globalisierten Welt“ (der linguistische Unsinn dieses Syntagmas scheint der Autorin nicht aufgefallen zu sein) darzustellen, ist solange Unfug, wie die Bundesrepublik Milliarden für den Eurofighter und die taz ein paar Märker für diesen Kommentar ausgeben kann. Dietmar Osthus, Bonn
[...] Bei der Demo ging es natürlich auch um mehr Geld für die Unis und Fachhochschulen. Das bestreitet niemand. Aber in erster Linie richtete sich die Demo, genauso wie die Streiks und anderen Proteste auch, gegen den Entwurf des neuen Hochschulrahmengesetzes (HRG). Die zentralen Forderungen der StudentInnen sind:
1. die Verankerung eines Verbots von Studiengebühren im neuen HRG. Diese bisherige Selbstverständlichkeit gibt es in der HRG-Neufassung nicht mehr. Nun mögen manche (CDUlerInnen, SPD-GenossInnen u.a.) ja der Ansicht sein, daß es keine „Denkverbote“ geben sollte und daß man über Studiengebühren zumindest nachdenken könnte, zumal über die Höhe der Studiengebühren noch geredet werden könne. Wer so argumentiert, stellt aber unser ganzes Bildungssystem in Frage, dessen Leitbild bis jetzt „Bildung für alle“ war, was von uns StudentInnen als eine große Errungenschaft angesehen wird.
[...] In einigen Ländern können nur die studieren, die das Geld dafür aufbringen können. Wollen wir das hier auch? Doch wohl nicht! Der Anteil der Studierenden aus Familien mit niedrigem Einkommen ist im Zeitraum 1982–1994 kontinuierlich von 23 Prozent auf 14 Prozent zurückgegangen (nachzulesen in der 14. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerks), gleichzeitig sind die Ausgaben des Bundes für Ausbildungsförderung im Zeitraum 1982–1997 von 2969,1 Mio. auf 1271,1 Mio. zurückgegangen (Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung), nur noch zwölf Prozent der StudentInnen erhalten Bafög (DSW-Sozialerhebung). Der gesamte Bildungsetat ist seit Rüttgers' Amtsantritt um 80 Mio. gesunken (SZ vom 28.11.97).
[...] Studiengebühren würden noch mehr Leute aus Familien mit niedrigerem Einkommen vom Studieren abhalten und somit zu einem „sozialen Numerus clausus“ führen. Wenn wir dessen Einführung akzeptieren, kommt der nächste Finanzengpaß: die Schulen. Die Lösung: Wiedereinführung des Schulgelds?
2. keine Zwangsberatung (nach dem 2. Semester). Hierzu ist festzuhalten, daß sich die StudentInnen nicht grundsätzlich gegen mehr Studienberatung an ihren Hochschulen aussprechen. [...] Aber eine Zwangsberatung nach dem zweiten Semester mit Kontrolle der bisher erreichten „Scheine“, wie sie geplant ist, fördert die Verschulung der Hochschulen. Außerdem traut man den StudentInnen scheinbar nicht zu, daß sie ihr Studium selbst organisieren können. Wie lange will man mündige BürgerInnen eigentlich „bemuttern“? Logischer wäre es, daß StudentInnen, die von sich aus beraten werden möchten, Profs vorfinden, die dafür Zeit haben. Hier liegt einiges im argen und könnte mit gutem Willen auch ohne HRG verbessert werden.
3. keine „Zwischenprüfungen“. Hier geht es nicht um „weniger Prüfungen“, wie Frau Fokken schreibt, sondern lediglich um die Vermeidung neuer überflüssiger Prüfungen.
4. keine Zwangsexmatrikulationen.
4. das Abi soll weiterhin Zugangsberechtigung zu allen Studiengängen bleiben, also keine StudentInnen-Selektion durch die Hochschulen. Zu den Punkten 3, 5 und auch Punkt 2 braucht man sich nur die Kosten-Nutzen-Relation vor Augen zu führen, um zu erkennen, daß hier viel Geld statt für Forschung und Lehre für mehr oder weniger „verwaltende und kontrollierende“ Tätigkeiten verwendet würden. [...]
6. Bafög-Reform
Zum Schluß noch eine Entgegnung auf Frau Fokkens Feststellung, daß auch Studenten (Studentinnen sieht sie gar nicht vor) zur Kenntnis nehmen müssen, „daß wir uns die sozialliberale Art staatlicher Fürsorge nicht mehr leisten können“. Für mich ist das keine Frage des Könnens, sondern eine Frage des Wollens und der Prioritäten. Das beste Beispiel liefert unsere Regierung höchstselbst: In den kommenden Jahren werden für 32 Milliarden (Theo, woher kommt das Geld?) Eurofighter angeschafft. Ziemlich zeitgleich wurde angeboten, 40 Millionen für neue Bücher in den Hochschulbibliotheken zur Verfügung zu stellen, aber nur dann, wenn die Länder nochmals 40 Millionen bereitstellen. Nicht nur die Prioritäten sind daran interessant (wobei ich gar nicht in Abrede stellen will, daß unser Land sich verteidigen können muß), sondern auch, daß 32 Milliarden „bedingungslos“ ausgegeben werden, die Ausgabe von 40 Millionen aber an eine Bedingung geknüpft wird. [...] Ingo Kindgen, Bergheim
betr.: „Mit Leichtigkeit gegen das System“, taz vom 28.11. 97
[...] Das Ziel des Internationalen Blocks war es, die Spaltung aufzuheben, die von vornherein unter den StudentInnen besteht, weil ausländische StudentInnen mit deutschen StudentInnen nicht gleichgestellt sind. Die Spaltung der gesamten Gesellschaft durch Rassismus zeigte sich auch hier wieder mal daran, daß die ausländischen StudentInnen mit allen Mitteln aus dem Demozug ausgestoßen und ihre Forderungen unterdrückt werden sollten.
Trotz dieser Sabotageakte werden wir weiterhin die Forderungen der gesamten StudentInnen vertreten und uns für die Aufhebung der AusländerInnengesetze und die finanzielle Unterstützung auch der ausländischen StudentInnen einsetzen. Autonomer Internationaler Stu-
dentInnenausschuß (AISA) und
AK Antirassismus des AStA der
Uni Bremen
[...] An der weitestgehenden Ignorierung der Forderungen der ausländischen Studierenden nach Gleichberechtigung und Schutz vor Abschiebungen sowohl durch deutsche StudentInnen als auch durch die Presse und die Herrschenden läßt sich ablesen, daß es in dieser Protestbewegung bisher vor allem – zumindest für viele – um die Forderungen nach eigenen Privilegien, nach einer Absicherung des hohen Stellenwerts der Bildung in der zukunftsfähigen deutschen Gesellschaft (wenn schon keine Rohstoffe da sind!) und der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Konkurrenzkampf geht. Die Teildefinition der Bildung in der Rede Roman Herzogs als Bestandteil kultureller Identität in Zeiten, in denen die Grenzen fallen, zeigt die Richtung, in die auch die Protestbewegung zum Teil geht und gehen wird, wenn „Mehr Goethe für deutsche StudentInnen“ weiterhin im Forderungskatalog der StudentInnen festgeschrieben wird. Nichts Kritisches, sondern Altbewährtes sollen (und wollen) wir scheinbar lernen. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, da steckt nationaler Stolz und 200jähriges Fortschritts- und Hegemoniedenken hinter. [...]
Bildung für alle – das ist eine Formel, die vor allem ausländische StudentInnen kritisch beleuchten. Wer ist damit gemeint, fragte sich ein Mitglied einer MigrantInnengruppe aus Bonn am Donnerstag auf der Demo in seinem Redebeitrag im internationalen Block. Ihm fehle das Vertrauen, daß deutsche Studierende auch die AusländerInnen meinen, wenn sie für ihre Forderungen demonstrieren und streiken. Für sein Mißtrauen gibt es in dieser StudentInnenbewegung genügend Anlaß! Sandra Maß, Studentin, Ge-
schichtswissenschaft und Sozio-
logie, Ruhr-Universität Bochum
[...] Unter dem Foto einer streikenden Studentin konnte frau/ man lesen: „,Wir verlieren vielleicht ein Semester, ...‘: Einer von 40.000 Studenten in Bonn.“ Ich glaub', ich les' nicht richtig: Abgesehen davon, daß die Bonner Demo ganz sicher nicht aus 40.000 Männern bestand, geht aus dem folgenden Artikel eindeutig hervor, daß es sich bei diesem Ausspruch um ein Zitat der Gießener Studentin Shabnam Makkinejad handelt.
Nun schafft Ihr es gar, ganz explizit eine Frau als Studenten zu bezeichnen! Frei nach dem Motto, die Frauen können sich ja mitgemeint fühlen! Dabei liegen die Zeiten des Kampfes für das große „I“ doch längst hinter uns! [Ach, ja? d.sin] Und darüber hinaus gibt es ja noch 1.000 andere Möglichkeiten, der Hälfte der Menschheit in der deutschen Sprache Rechnung zu tragen! [...] Kathrin Walther, Studentin,
Erfurt
betr.: „Rebellion der Unpolitischen“, Kommentar von Christian Füller, taz vom 28.11. 97
Allmählich reicht es mit den dämlichen Seitenhieben auf uns Alt-68er. Alle hacken auf uns herum und leiern bis zum Überdruß dieselben Gebetsmühlen mit der Melodie „die Studis von heute, die sind nicht so ideologisch verbohrt wie damals die studentischen Revoluzzer! Nein, die Studis von heute nehmen ihre Interessen in ihre eigenen Hände“, wenn sie sagen: „Uns reicht's!“
Haben wir denn 1968 nicht auch gesagt: „Uns reicht's!“? Und haben wir nicht deswegen geschlußfolgert, daß es „mit dem Kapitalismus notwendigerweise Bildung für alle nicht geben wird“? Allerdings, wir brauchten uns nicht die Sorgen um einen zukünftigen Arbeitsplatz, wie die Studis heute, machen, wenn, ja wenn wir nach dem Examen unserer revolutionären Gesinnung abschworen. Alles nach dem Motto: „Ach ja, die wilde Studentenzeit“. Und sich dann mensch auf den marsch durch den Arsch der Institutionen machte, um zum Beispiel als Vizekanzler in spe wiedergeboren zu werden.
Wie auch immer, beim ollen Marx kann Studi von heute nachlesen, daß „die Bourgeoisie ... alle bisher ehrwürdigen und mit frommer Scheu betrachteten Tätigkeiten ihres Heiligenscheins entkleidet. Sie hat den Arzt, den Juristen, den Pfaffen, den Poeten, den Mann (und die Frau) der Wissenschaft in ihre bezahlten Lohnarbeiter verwandelt.“ (Kommunistisches Manifest)
Marx mag sich ja in vielen Fragen geirrt haben oder nicht auf der Höhe der heutigen Zeit gewesen sein, hier aber irrte er nicht. Warum also um Kohlens willen, ist die geballte Journaille so erpicht darauf, die heutigen Studis vor richtigen Erkenntnissen, die wir Alt-68er ja auch hatten, unbedingt bewahren zu müssen. Soviel Fürsorglichkeit wirkt wirklich anrührend. [...] Richard Pestemer, Neunkirchen
Der immer wiederkehrende Vergleich der alten 68er-Bewegung mit den aktuellen Studentenprotesten ist meiner Meinung nach eine völlig unzulässige Gegenüberstellung. Die hochgelobten Revoluzzer von damals sind genau diejenigen Schlipsträger von heute, die verantwortlich sind für die Misere an den deutschen Hochschulen, genau diese Generation richtete das Bildungssystem durch ständige Unterfinanzierung zugrunde. [Alt-68er in der CDU/CSU, FDP? Hab' ich was verpaßt? d.sin]
Bei einem Vergleich dieser beiden Generationen werden meistens die völlig differenten Lebensumstände und Möglichkeiten in keinster Form berücksichtigt. Während in den 60er Jahren kein Akademiker ein sogenanntes „aussichtsloses Studium“ betrieb, muß der Student von heute befürchten, entweder arbeitslos zu sein oder einen seiner Ausbildung nicht adäquaten Beruf ergreifen zu müssen. Angesichts solcher mehr als düsteren Zukunftsperspektiven sollte es jedem einleuchten, daß die Forderungen von heute mehr pragmatisch als ideologisch sind, desweiteren fehlt es heute weniger an modernen und libertal eingestellten Professoren und Dozenten als viel mehr an so handfesten Dingen wie der ausreichenden Ausstattung der Bibliotheken, der Bafög-Unterstützung durch den Staat sowie der Garantie eines gebührenlosen und somit für jeden offenstehenden Studiums. Die wenig ideologisch und politisch anmutende Forderung nach Geld resultiert also ganz einfach aus den katastrophalen Zuständen der Unis, durch die Unterfinanzierung des Bildungssystems. [...] Annika Joeres, Studentin,
Recklinghausen
betr.: „Schnell studieren ist das große Ziel“, taz vom 29./30.11. 97
[...] Es ist ein Fakt, daß bei den Universitäten jahrelang sozusagen mutwillig gespart wurde mit dem Resultat, daß heute die Sanierungen und Modernisierungen eine hohe Summe erforderlich machen. Ich halte das für einen politischen Fehler, den ich nicht mitausbügeln will und den ich bei einer drohenden Summe von 1.000 bis 1.500 DM im Semester auch nicht mehr ausbügeln kann (ich arbeite übrigens auch nebenbei, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren).
Gerade wer, wie ich es auch tue, versucht, in der Regelstudienzeit sein Studium zu beenden, müßte bemerken, daß es nicht nur an den Studierenden liegt, schneller fertig zu werden, sondern daß die mittlerweile in den Universitätsbibliotheken größtenteils herrschenden chronischen Mangelzustände (von den Institutionsbibliotheken will ich gar nicht reden) ein wirklich aktuelles wissenschaftliches Arbeiten nicht oder nur eingeschränkt möglich machen.
Es geht nicht um mehr Komfort für Studentinnen, sondern darum, die Bedingungen zu verbessern, unter denen heute in Deutschland „wissenschaftlich“ gearbeitet werden muß. Und es ist nicht so, daß die Länder und der Bund dabei ein Privatvergnügen unterstützen sollten, vielmehr einen Bereich, dessen Ergebnisse für den Standort Deutschland tatsächlich sehr wichtig sind, und an den Aufträgen, die aufgrund des sehr guten Fachwissens in der Wirtschaft entstehen, partizipieren auch sie in verschiedensten Formen. [...]
Im übrigen ist es so, daß man ein Studium nicht nur beginnt, um den Stoff abzureißen, sondern es soll und muß nach meiner Meinung Platz sein, um sich mit der Materie seines Studiengangs und sogar mit Blicken über den eigenen Tellerrand zu beschäftigen, denn genau das ist es, was man von Akademikern erwarten sollte: die Fähigkeit, kritisch zu denken und nicht einfach auswendig zu lernen, um das nächste Fach abhaken zu können. Leute, die länger studieren, sind nicht zwangsläufig desinteressiert, und solche, die ihr Studium in kurzer Zeit schaffen, auch nicht die besseren Menschen. Es scheint mir gewagt, alle über einen Kamm zu scheren, das war schon immer kurzsichtig. [...] Susanne Nölling, 7. Semester
Ökothrophologie, Kiel
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