: Ein Schiff zum Spielen fürs Schanzenviertel
■ Spielplatz Bartelsstraße: Spielhaus, neue Geräte und ein großes Fest am 8. September
Die Pepermölenbek, einst Grenzfluß zwischen Altona und Hamburg, ist schon lange im Sand des heutigen Spielplatzes Bartelsstraße versickert. Kein Hindernis, dort einen Holzkahn für zwei- bis sechsjährige Matrosen hinzukarren, finden Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg), Spielplatzini am Schulterblatt und Frauenausbildungsprojekt Alchemilla. „Denn“, so Martin Musiol von der Spielplatzinitiative, „historisch gesehen paßt das.“ Und er macht den verwahrlosten Spielplatz schöner.
Das ausrangierte Schiff einer Firma aus Moorburg – das bis zum Abschluß der kindgerechten Restaurierung an der Eifflerstraße lagert – ist nur ein Teil der Erneuerung des 4 000 Quadratmeter großen Spielplatzes im Schanzenviertel: Im kommenden Frühjahr sollen dort ein Spielhaus mit Aufenthalts-, Wickel-, Abstell- und Toilettenraum sowie einige neue Geräte errichtet werden. Außerdem geplant: Wasserpumpstellen, neue Gehwege und Pflanzen.
Daß er das noch erleben darf, hätte Martin Elbl, Steg-Gebietsbetreuer im Sanierungsgebiet Schulterblatt, „fast nicht mehr geglaubt“: Obwohl im Bebauungsplan ein Spielhaus ausgewiesen ist, sperrte sich der Bezirk Mitte „bis vor kurzem, auch nur eine Mark für die Betreuung der Kinder locker zu machen“, so Elbl. Die Wende trat ein, als Mütter, die bei Alchimilla ausgebildet werden, und Eltern der Spielplatzini beschlossen, die dringend notwendige Beaufsichtigung der Kleinkinder und des Spielhauses selbst – sprich ehrenamtlich – in die Hand zu nehmen: Das Gartenbauamt Mitte erklärte sich als „Beschäftigungsträger“ bereit und erarbeitet derzeit mit den AnwohnerInnen das Konzept; Stadtentwicklungs- und Umweltbehörde haben „maximal 150.000 bzw. 300.000 Mark für das Spielhaus und die Platzgestaltung zugesagt“, bestätigt Steb-Sprecher Bernd Meyer. Ab Sommer '96 werden dann Eltern für 1,80 Mark pro Kind und Stunde den Nachwuchs im Blick behalten. Montags bis freitags soll das Haus regelmäßig von 13 bis 17 Uhr und vormittags nach Bedarf geöffnet sein. hh
Kinderfest für alle am 8. September von 15 bis 18 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen