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Sozialist gewinnt Wahl in Serbien

■ Gegenkandidat Seselj fordert Annullierung

Belgrad (dpa/rtr) – Milan Milutinović, jugoslawischer Außenminister und enger Vertrauter des jugoslawischen Staatschefs Slobodan Milošević, ist neuer serbischer Präsident. Das bestätigte die Wahlkommission gestern nachmittag in Belgrad. Demnach hat Milutinović bei der Stichwahl am Sonntag 58,6 Prozent der Stimmen erhalten. Damit lag er klar vor seinem Gegenkandidaten, dem Ultranationalisten und Chef der Radikalen Partei, Vojislav Šešelj, der 38,1 Prozent bekam. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,5 Prozent der 7,2 Millionen Wahlberechtigten. Damit sei die Wahl gültig, hieß es offiziell. Milutinović sagte im Fernsehen, dies sei ein großer Tag für Serbien.

Šešelj bestritt seine Niederlage und forderte die Annullierung der Abstimmung. Seine Radikale Partei (SRS) warf Milošević umfangreichen Wahlbetrug vor. Die SRS könne beweisen, daß die Sozialisten „mindestens 106.000 Stimmen gestohlen haben“. Auch die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sprachen von „grundlegenden Unregelmäßigkeiten“ bei der Abstimmung. Bericht Seite 5, Kommentar Seite 12

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