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Plutoniumfrachter lief doch noch aus

■ Greenpeace-Leuten droht nach Blockade eine Anklage

Der Plutoniumfrachter „Arneb“hat Bremerhaven am Montag abend nach der Greenpeace-Blockade doch noch verlassen, bestätigte gestern der Bremerhavener Hafenkapitän Andreas Mai. Die Fähre, die 59 Kilo waffenfähiges Plutonium aus Hanau geladen hat, müßte noch heute abend in Schottland zur Wiederaufbereitung ankommen.

Greenpeace hatte das Auslaufen der Fähre um mehr als 15 Stunden mit Kletter- und Schlauchbootaktionen hinausgezögert – bis die Polizei die Blockade sprengte. Sie nahm rund 20 Aktivisten fest, ließ sie aber nach der Personalienfeststellung wieder laufen. „Wenn die Polizeiberichte fertig sind, prüfen wir, ob es zur Anklage kommt oder nicht“, sagt Uwe Lyko, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bremerhaven.

Die Aktivisten könnten wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und Sachbeschädigung vor Gericht kommen. „Wir warten das erstmal ab“, beschwichtigt Greenpeace-Koordinator Heinz Laing.

Unabhängig davon will die betroffene Bremer Reederei „Argo“wohl nicht auf Schadensersatz klagen: „Wir sind schon mit dem Greenpeace-Anwalt im Gespräch und werden uns sicher einigen“, so Geschäftsführer Dieter-Richard Adler. Eine außergerichtliche Lösung strebe auch Greenpeace an, bestätigt Koordinator Laing. kat

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