: Sanierung für die Weltmeisterschaft 2006?
■ Volkspark: Büro Schweger erstellt städtebauliches Gutachten für Arena und Stadion
Das spannende Fußballspiel im Hamburger Volksparkstadion zwischen BRD und DDR bei der 74er Weltmeisterschaft (0:1) hat bei Stadtenwicklungsbehörden-Sprecher Bernd Meyer, damals zwölf Jahre alt, bleibende Erinnerungen hinterlassen: „Da waren wir alle sehr aufgeregt.“ Das erhebende Gefühl, live bei einem WM-Spiel im Stadion mitzuzittern, möchten viele HamburgerInnen noch einmal erleben. Sie drängen darauf, daß sich die Hansestadt fristgerecht bis zum 15. September beim Deutschen Fußballbund (DFB) als Kandidatin für die mögliche Ausrichtung der Fußball WM im Jahr 2006 bewirbt. Doch das Volksparkstadion erfüllt die dazu nötigen Standards des Internationalen Fußballverbands FIFA derzeit nicht.
Für den parlamentarischen CDU-Geschäftsführer Jürgen Klimke ein willkommener Anlaß zum Meckern: Hamburg drohe „der endgültige Abstieg in die Fußball-Provinz, wenn der Senat nicht ein klares Votum für ein neues oder renoviertes Fußballstadion“ abgebe. Die DFB-Frist sei verbindlich, jetzt müßten klare Aussagen her. Dahinter verbirgt sich der Wunsch, zu erfahren, ob und wie das Volksparkstadion der geplanten Mehrzweck-Arena angegliedert wird.
„Hamburg kann sich bewerben und danach die nötigen Sanierungsarbeiten am Stadion vornehmen“, versuchte Heiner Widderich, Direktor des Sportamts Hamburg, gestern der Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen. Welcher Umbau nötig sei, werde derzeit durch ein Gutachten des Hamburger Architektenbüros Schweger und Partner festgestellt. 710 000 Mark stellte die Innenbehörde dafür zur Verfügung. Denn egal, ob die Weltmeisterschaft kommt oder nicht, und unabhängig von der wackligen Zukunft der geplanten Arena: „Das Volksparkstadion muß sich langfristig internationalen Standards anpassen.“
Daß die „inhaltliche Verknüpfung“ zum Arena-Standort jedoch nicht von der Hand zu weisen ist, bestätigte gestern Archtitekt Klaus Klingler: "Die Stadtentwicklungsbehörde hat unser Büro – fast zeitgleich mit der Innenbehörde – mit dem städtebaulichen Gutachten für den Standort Volkspark beauftragt.“ Ergebnisse lägen aber erst am 15. Dezember, und nicht wie von Behördenseite angekündigt, bereits im Spätherbst vor. hh
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