„Amorphic Robot Works“auf Kampnagel

Olympia konnte mit den Augendeckeln klimpern, daß es weniger stabile Charaktere direkt in den Wahnsinn trieb. Und „Ach, ach“konnte sie sagen. Doch gegen Chico MacMurtries Maschinenmenschenstamm, die Amorphic Robot Works, ist E.T.A. Hoffmanns Automatin nur eine zickige Schraubentussi. MacMurtries Kreaturen stampfen, hüpfen, spielen und taumeln. Sie schlagen Purzelbäume oder liefern eine durchchoreographierte Percussion-Performance, animiert von Preßluftzylindern und Computerbefehlen.

Seit sieben Jahren bastelt der Kalifornier, der über die Bildhauerei und Malerei zur Maschinenkunst fand, an seinen animierten Skulpturen. Mit krankheitsresistenten, durcharbeitenden Industriegolems haben MacMurtries Schöpfungen nichts gemein. Sie wirken eher wie eine Replik auf Cy Twombly, Franz Kline und das Bread-and-Puppet-Theater der 60er. Und wenn seine maschinellen Wesen auf ihrer Probebühne liegen, manchmal mit einem Zeh zucken, weil jemand aus Versehen eine Befehlstaste berührt hat, dann ist es plötzlich nicht unvorstellbar, daß sie gerade von elektrischen Schafen träumen. big

4.-6.,8., 10.-14. Februar, jeweils 20 Uhr, k6, Kampnagel