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Selbst ist der Träger

■ Sozialsenatorin: Träger sollen bitte sehr Suchtgefahren-Landesstelle mitfinanzieren

Unter lautem Protest hatte der Geschäftsführer der Landesstelle gegen die Suchtgefahren, Gerd Rakete, seinen Job geschmissen. Sein Hauptkritikpunkt: Hamburgs Sparkurs im Drogenbereich. Nun wird sein Posten aus Kostengründen voraussichtlich nicht wiederbesetzt. Seine Aufgaben sollen auf die verbleibenden MitarbeiterInnen der Landesstelle verteilt werden. Sinnvoller als Kürzungen im „klientelnahen Bereich“, etwa bei Sozialarbeitern, wäre es doch, „beim Überbau“zu sparen, rechtfertigte Staatsrat Peter Lippert die Behördenpläne im Gesundheitsausschuß der Bürgerschaft. Denn es käme doch darauf an, was bei den Süchtigen ankomme.

„Die Antwort befriedigt mich nicht“, entgegnete der sichtlich verärgerte GAL-Gesundheitspolitiker Peter Zamory. „Es scheint bewußt gewünscht zu sein, daß die Landesstelle ausblutet.“Schon im vergangenen Jahr sei die Bibliotheks-Stelle gestrichen worden. Auch die sonst so überbaufeindliche oppositionelle CDU – „Der Fisch stinkt vom Kopf her“ist einer der Lieblingssätze des CDU-Finanzsprechers Michael Freytag – stellte sich auf die Seite der mitregierenden GAL. So ginge es wirklich nicht, schimpfte der CDUler Wolfgang Beuß.

„Dann machen Sie einen besseren Vorschlag“, verlangte Sozial- und Gesundheitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD). Der Senat spare bekanntlich nicht zum Spaß. „Es geht um eine Abwägung“, also wo Kürzungen am wenigsten die Klientel treffen würden. „Denn am liebsten würde ich gar nicht einsparen“, so Fischer-Menzel.

Die Landesstelle gegen die Suchtgefahren habe eine koordinierende „Servicefunktion“für die Träger. Sie organisiere Fortbildungen und Erfahrungsaustausch für Drogenhelfer, vernetze die Einrichtungen und Arbeitsbereiche und biete eine umfangreiche Bibliothek. Und weil das so ist, könnten die Träger eigentlich auch einen Beitrag zur Finanzierung dieser Einrichtung leisten. „Wie in einem Verein“wären Mitgliederbeiträge denkbar, findet Fischer-Menzel. Darüber sei aber mit den Trägern noch nicht gesprochen wurden.

Silke Mertins

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