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Zähneknirschend einig

■ Wird ABM-Kompromiß akzeptiert?

Gestern hat man sich im ABM-Ausschuß des Arbeistamtes zähneknirschend auf einen Kompromiß im seit Monaten währenden Konflikt um die zukünftige Bezahlung geeinigt. Der stellvertretende ÖTV-Chef Wolfgang Rose wollte am Abend zwar noch nicht verraten, wie der für beide Seiten akzeptable Tarifvertrag für ABM-Kräfte aussehen wird. Die ÖTV hätte jedoch „einen weiten Weg“ gehen müssen.

Jetzt muß die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) prüfen, ob bei den neuen Tarifen für sie die Rechnung aufgeht. Die Entscheidung wird heute auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

Bisher wollte die BAGS – allen offiziellen Verlautbarungen zum Trotz – an der zehnprozentigen Kürzung der Bundesmittel mitsparen. Die seit Januar –95 eingeführte „branchenübliche Bezahlung“ bedeutet außerdem vor allem für Frauenberufe, daß sie durch die Absenkung unter das Sozialhilfe-Niveau abrutschen.

Die BAGS weigert sich, die Tarifverträge der freien Beschäftigungsträger anzuerkennen und neue Stellen zu finanzieren.

Da es Gewerkschaft und freien Trägern vor allen darum geht, wenn schon nicht die Tarife, dann wenigstens den Mantel-Vertrag zu retten, hat man wahrscheinlich rund 300 Mark weniger als ursprünglich gefordert in Kauf genommen. Vorteil des Mantel-Tarif-Vertrages: Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld werden gezwölftelt – sonst bekommen ABM-Kräfte oft gar nichts – und monatlich in die Lohntüte gesteckt.

sim

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